Uhrmann überraschend auf Platz drei

SID
Michael Uhrmann wurde 2002 Team-Olympiasieger
© Getty

Michael Uhrmann ist in der Qualifikation überraschend auf Platz drei gelandet. Der Team-Olympiasieger von 2002 erhielt in Bischofshofen 138,0 Punkten für 137,5 Meter.

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Martin Koch hat mit einer Weite von 140 Metern die Qualifikation zum letzten Springen der Vierschanzentournee in Bischofshofen gewonnen. Michael Uhrmann wurde überraschend Dritter.

Beflügelt von einem Familientag konnte der Routinier in der Qualifikation als einziger Flieger mit den dominanten Österreichern mithalten, die beim Abschlussspringen am Mittwoch den Gesamtsieg unter sich ausmachen werden.

"Auftritte waren peinlich"

"Ich habe den Dreh langsam raus. Ich hoffe, dass es beim Springen noch besser wird", sagte Uhrmann: "Meine Auftritte in Deutschland waren peinlich, aber ich bin wieder aufgestanden."

Dabei half ihm nach seinem zwölften Platz von Innsbruck ein Kurzbesuch bei seiner Familie daheim. Mit 137,5 Metern schaffte er den zweitweitesten Sprung der Qualifikation und sprengte als Dritter ein Austria-Quartett. Martin Koch holte sich mit der Bestweite von 140 Metern den Sieg in der Ausscheidung.

Schlierenzauer sammelt Selbstvertrauen

Im Duell um den Tournee-Gesamtsieg sammelte der zweitplatzierte Gregor Schlierenzauer mit einem Flug auf 136,5 Meter Selbstvertrauen für seine Aufholjagd gegen den diesmal auf Platz vier gelandeten Landsmann Andreas Kofler (132,5).

Gesamtweltcup-Spitzenreiter Schlierenzauer geht mit 14,6 Punkten oder umgerechnet acht Metern Rückstand auf Kofler in den Showdown um die 35.000 Euro teure Nobelkarosse für den Gesamtsieger.

Von den deutschen Skispringern schafften nach der bislang schlechtesten Tournee aller Zeiten sechs den Sprung ins Finalspringen. "Es gab Licht und Schatten, aber Michael war ein sehr schöner Lichtblick. Das gibt dem Team Zuversicht", sagte Bundestrainer Werner Schuster.

"Ich bin verunsichert"

Sorgen macht allerdings weiter Vizeweltmeister Martin Schmitt, der es mit einem Hüpfer von 121 Metern als 43. mit Mühe und Not in den Wettbewerb schaffte.

"Das war ein schlechter Sprung, die Form passt einfach derzeit nicht. Ich bin verunsichert", sagte Schmitt. Er steht wie schon in Innsbruck vor dem Aus nach dem ersten Durchgang, denn im K.o.-Duell wartet mit dem Russen Dimitri Wassilijew ein fast unlösbarer Gegner.

Der bislang in allen drei Springen beste Deutsche Pascal Bodmer (125,5) tat sich ebenfalls schwer: "Ich bin schwer reingekommen und werde noch zulegen. Ziel ist ein Platz in den Top sechs."

Neumayer und Wank im direkten Duell

Michael Neumayer (127 Meter) und Andreas Wank (125) schafften ebenfalls den Sprung unter die Top 50 und treffen im K.o.-Duell aufeinander.

Talent Richard Freitag (119, 5) dürfte gegen Spitzenreiter Kofler keine Chance haben. Der Österreicher gilt trotz seines Vorsprungs als Außenseiter im Kampf um den Gesamtsieg. "Ich denke, Schlierenzauer wird es machen", sagt Schuster.

Chance auf historischen Triumph

Kofler glaubt jedoch an seine Chance: "Jetzt ist der ganze Druck weg. Jetzt gehe ich aufs Ganze. Wenn schon, denn schon. Das wird ein lässiger Fight." Die Austria-Adler wollen den ersten Dreifachsieg seit 35 Jahren feiern.

Hinter Kofler (772,2 Punkte) und Jäger Schlierenzauer (757,6) folgt Titelverteidiger Wolfgang Loitzl (750,7) als Absicherung.

Drei Springer aus einem Land waren in der Gesamtwertung des Skisprung-Grand-Slam letztmals 1974/75 vorn gewesen, als die Austria-Adler Willi Pürstl, Edi Federer und Karl Schnabl ebenfalls in einer eigenen Liga flogen.

Schuster glaubt weiter an Martin Schmitt