Lange nährt Goldhoffnung für Vancouver

SID
Der Vierer-Bob um Andre Lange (l.) ist in bestechender Form
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Andre Lange bleibt im Olympia-Winter eine Bank. Nach dem Sieg im Zweier-Bob am Vortag, setzte sich der Thüringer beim Weltcup in St. Moritz auch im Vierer durch.

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Andre Lange hat sich mit einem Doppeltriumph vom Mekka des Bobsports verabschiedet und sich knapp vier Wochen vor Beginn der Olympischen Spiele in Goldform präsentiert. Der 36-Jährige aus Oberhof siegte bei seinem letzten Auftritt in St. Moritz erst im Zweier, dann krönte er im großen Schlitten seinen 150. Weltcupstart mit dem 45. Erfolg.

"Andre fährt sich frei. Wenn er auf diesem Niveau bleibt, dann können wir sehr optimistisch nach Vancouver gehen", sagte Cheftrainer Raimund Bethge dem "SID".

Aber auch die anderen deutschen Bobasse beeindruckten in dem Schweizer Nobel-Wintersportort die Konkurrenz. Karl Angerer fuhr im Vierer auf der einzigen Natureisbahn der Welt mit einem Rückstand von 0,25 Sekunden auf den dreimaligen Olympiasieger Lange auf Platz zwei.

Die deutschen Frauen feierten angeführt von Cathleen Martini den ersten Dreifach-Triumph des olympischen Winters.

"Raimund for Whistler"

"Das ist sehr erfreulich, dass wir auf der Hausbahn der Schweizer so stark waren", sagte Bethge. Nach Abschluss der Generalprobe für die EM in Innsbruck-Igls in der kommenden Woche zogen sich die deutschen Teammitglieder T-Shirts mit der Aufschrift "Raimund for Whistler" an.

Nach seinem schweren Unfall 2005 in Cesana überlegt Bethge wegen der Thrombose-Gefahr, auf den langen Flug zu den Winterspielen zu verzichten.

"Es sind medizinische Probleme da. In den nächsten Tagen wird eine Entscheidung fallen", sagte er. Eine andere Entscheidung ist bereits gefallen. Der Bob- und Schlittenverband für Deutschland (BSD) wird sechs Bobfahrer für Vancouver vorschlagen.

Neben Lange und Angerer auch Thomas Florschütz, der nach Platz sechs im Zweier im großen Schlitten in St. Moritz mit der ungünstigen Startnummer eins als 21. die Qualifikation für den zweiten Durchgang verpasste. Angerer war im Zweier auf Rang vier gelandet.

Kiriasis und Schramm neben Martini

Bei den Frauen sollen neben Martini Olympiasiegerin Sandra Kiriasis und Claudia Schramm bei den Winterspielen auf Medaillenjagd gehen. Die besten Aussichten hat die WM-Dritte Martini, die bei ihrem fünften Saisonsieg erneut den Angriff von Dauerrivalin Kiriasis abwehrte.

Martini lag bei ihrem zehnten Weltcupsieg allerdings nur 0,01 Sekunden vor Kiriasis. "Die Sandra killt mich irgendwann, weil es wieder so knapp war", sagte Martini.

Schramm machte als Dritte den deutschen Dreifach-Triumph perfekt. Im Gesamtweltcup verteidigte Kiriasis ihre Führung erfolgreich, obwohl sie weiterhin auf ihren ersten Saisonsieg wartet. Kiriasis führt nach sieben von acht Rennen mit 1432 Punkten vor der Kanadierin Kaillie Humphries (1363) und Martini (1335), die wegen einer Verletzung einen Weltcup verpasst hatte.

Lange musste sich den Sieg im Zweier nach furioser Aufholjagd (Siebter im ersten Lauf) mit dem zeitgleichen Kanadier Lyndon Rush teilen. Im Vierer genügte Weltmeister Steven Holcomb (USA) ein vierter Platz zum vorzeitigen Gewinn des Gesamtweltcups.

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