Russische Staffel siegt - DSV-Quartett auf vier

SID
Olga Saitzewa führte die russische Staffel als Sieger ins Ziel
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Nach dem Erfolg in Östersund haben die deutschen Biathletinnen in Hochfilzen/Österreich den zweiten Staffelsieg im Weltcup als Vierte verpasst. Der Sieg ging an Russland.

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Ohne Magdalena Neuner sind die deutschen Biathletinnen beim Staffelrennen von Hochfilzen nur auf Platz vier gelandet. Martina Beck (Mittenwald), Simone Hauswald (Gosheim), Andrea Henkel (Großbreitenbach) und Kati Wilhelm (Zella-Mehlis) hatten nach 4x6km 19,5 Sekunden Rückstand auf Sieger Russland. Platz zwei belegte Frankreich vor Schweden.

Frauen-Bundestrainer Uwe Müssiggang war nach dem Rennen nicht so zufrieden: "Wir hätten auch schon gern jemanden auf dem Podest gehabt. Mich ärgert, dass die Mädchen wieder zu viel gewollt haben."

Neuner noch nicht ganz fit

Erstmals seit drei Jahren fehlte sein Frauen-Quartett auf dem Podest, trotzdem verteidigte er den Verzicht auf den Einsatz der sechsmaligen Weltmeisterin Neuner: "Magdalena hat nach ihrer Krankheit noch Probleme und konnte noch nicht voll zum Angriff blasen."

So mussten die vier Siegerinnen des ersten Saison-Staffelrennens von Östersund - dem bislang einzigen deutschen Frauen-Podestplatz des Winters - die Verantwortung übernehmen und scheiterten mit insgesamt zwölf Nachladern beim Schießen an ihren Nerven.

Schlussläuferin Kati Wilhelm kam völlig erschöpft hinter den russischen Siegerinnen ins Ziel, nachdem sie im Vierkampf um den Sieg nach dem letzten Schießen die Niete gezogen hatte. Ein Siegerpodest ohne deutsches Quartett hatte es zuletzt am 17. Dezember 2006 an gleicher Stelle gegeben.

"Schlussrunde hat mich zerstört"

"Ich wollte den Podestplatz unbedingt haben, aber die Schlussrunde hat mich zerstört. Ich bin unendlich kaputt", sagte Doppel-Weltmeisterin Wilhelm. Es war wieder nur Platz vier für die deutschen Frauen wie schon bei den beiden Einzelrennen an den Tagen zuvor. Im Jagdrennen hatten Martina Beck beim Sieg der schwedischen Gesamtweltcup-Spitzenreiterin Helena Jonsson 4,2 Sekunden zum ersten deutschen Einzel-Podestplatz gefehlt.

Die Sprint-Vierte Simone Hauswald war bis zum letzten Schießen sogar auf der Siegerstraße, leistete sich dann aber drei Fehler und und lief als traurige Siebte ins Ziel: "Das waren wohl die Nerven. Es ist ärgerlich, wenn man gewinnen kann, und dann passiert das."

Andrea Henkel schaffte mit einem Sturmlauf von Platz 17 auf sechs als fünfte Deutsche die Olympianorm. Magdalena Neuner muss dagegen nach Platz 28 im Sprint in Österreich auf die Qualifikation für Vancouver warten.

"Wenn ich zwei Wochen auf der Couch liege und nicht mal schießen kann, darf man nicht erwarten, dass ich in die Weltspitze reinlaufe. Das war ein gutes, hartes Training, ich muss einfach Geduld haben", sagte Neuner. Chefcoach Müssiggang sieht Neuner mit Blick auf die schnellste Schlussrunde aller Läuferinnen bislang trotzdem im Plan: "Lena braucht noch Zeit. Beim nächsten Weltcup in Pokljuka sieht die Welt schon anders aus."

Helena Jonsson gewinnt Jagdrennen