Beck glaubt nicht an dopingfreien Sport

SID
Martina Beck wird in Vancouver zum letzten Mal bei Olympia starten
© Getty

Martina Beck bezweifelt, dass der Biathlon-Sport mittlerweile dopingfrei ist. "Ich lege für keinen Starter meine Hand ins Feuer", sagte die dreimalige Weltmeisterin.

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Die dreimalige Biathlon-Weltmeisterin Martina Beck glaubt nicht daran, dass ihre Sportart mittlerweile eine dopingfreie Zone ist. "Ich lege für keinen Starter meine Hand ins Feuer. Schwarze Schafe gibt es überall. Das hat man im vergangenen Winter bei den Russen gesehen", sagte die 30-Jährige in einem Interview mit dem Mannheimer Morgen (Montag-Ausgabe).

Den russischen Ex-Weltmeistern Jekaterina Jurjewa, Albina Achatowa und Dimitri Jaroschenko waren in beim Weltcup-Auftakt 2008 im schwedischen Östersund genommenen Dopingproben der verbotene Einsatz von sythetischem rEPO (rekombinantes Erythropoetin) nachgewiesen worden.

Die drei Athleten, die damit für den größten Doping-Skandal im Biathlon gesorgt hatten, wurden jeweils für zwei Jahre gesperrt.

Hartes Durchgreifen "sehr, sehr positiv"

Beck, die bei den Olympischen Winterspielen in Turin 2006 dreimal Silber gewann und in Vancouver zum letzten Mal bei Olympia startet, ist aber davon überzeugt, dass es Dopingsünder immer schwerer haben werden: "Es gibt sehr viele Kontrollen. Und das Urteil im Fall Claudia Pechstein hat gezeigt, dass jetzt hart durchgegriffen wird. Das finde ich sehr, sehr positiv."

Beck spricht sich allerdings dagegen aus, Mannschaften mit nachweislich gedopten Athleten komplett aus dem Weltcup zu verbannen.

"Das würde meiner Meinung nach zu weit gehen. Man weiß nie genau, ob die Initiative zum Dopen von der Teamleitung ausgeht oder von einer einzelnen Person. Keiner kann genau wissen, was der andere zwischen den Weltcups macht. Und deshalb darf man meiner Meinung nach nicht die Biathleten einer kompletten Nation bestrafen, wenn ein einzelner Athlet betrogen hat", erklärte Beck.

Christoph Stephan im SPOX-Interview