Sensation: Lena hat wieder Beine!

Von Alexander Mey
Magdalena Neuner hat sich erst in Pokljuka für Olympia in Vancouver qualifiziert
© Getty

Magdalena Neuner ist wieder da. Das ist eine der Nachrichten von diesem Wintersport-Wochenende. Aber nicht nur sie, auch andere Deutsche kommen langsam in Olympia-Form. Wieder andere Deutsche bieten dagegen ein Bild des Jammers. Die Tops und Flops des Wochenendes.

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+ Lena hat wieder Beine

Was für eine Freude bei Magdalena Neuner nach den ersten Podestplätzen eines Mitglieds des deutschen Biathlon-Teams in dieser Saison. War ja auch nicht schlecht, Dritte und Zweite im Ort mit dem schönen Namen Pokljuka zu werden. Vor allem bemerkenswert: Die normalerweise überragende Laufform scheint bei Neuner wieder zurückzukommen, nachdem sie zu Saisonbeginn krank war.

Das sah Lena genauso, nur sie drückte sich im Interview etwas plastischer aus. Sie sagte: "Meine alten Beine sind wieder da!" Na Gott sei Dank!

- Felix, der Unglückliche

Was ist denn bloß mit Felix Neureuther los? Da wollte er in diesem Jahr alles besser machen, endlich konstant werden - und dann das: Nach sieben Rennen in dieser Saison hat er gerade mal drei Zielankünfte auf dem Konto. An diesem Wochenende warf ihn der Hang in Alta Badia sowohl im Riesenslalom als auch im Slalom ab.

"Ich habe den Hang etwas unterschätzt", sagte Neureuther am Sonntag. Wie kann man als Felix Neureuther einen Hang unterschätzen, der schon für konstante Fahrer einer der schwersten der Welt ist? Ein Mysterium...

+ 1,42 Sekunden fürs gute Gewissen

Andre Lange ist wieder da. Diese Nachricht sorgt nicht nur bei Bob-Fans für Erleichterung sondern auch bei all denjenigen, die bei Olympia in Vancouver gerne mal einen Blick auf den Medaillenspiegel werfen. Denn mit Lange sind auch die deutschen Medaillenchancen im Eiskanal zurück.

Nach Verletzung und desolatem Saisonstart gewann Lange in Altenberg sowohl im Zweier als auch im Vierer. Und wie! Im kleinen Schlitten hatte er nach zwei Läufen 0,66 Sekunden Vorsprung, im großen sogar 0,76 Sekunden. Macht zusammen eine 1,42 Sekunden lange Message an alle Konkurrenten: Zieht Euch warm an, denn die Deutschen sind wieder da!

- Wo ist Rösch?

Gute Frage. Im Weltcup-Team der deutschen Biathleten jedenfalls nicht mehr. Wegen Formkrise und Platz 106 (!) im Sprint in Pokljuka aussortiert, steht Rösch vorerst nicht mehr im Kader. Ob sich daran vor Olympia noch einmal etwas ändert, ist unsicher. Denn seine Konkurrenten glänzen zwar nicht, aber die Top 100 schaffen sie dann doch alle noch irgendwie.

+ Born in the USA

Und noch einmal Biathlon. Mal ehrlich: Kannten Sie alle vor der Saison Tim Burke? Okay, der hatte auch im letzten Jahr schon das eine oder andere gute Ergebnis, aber dass der gute Mann jetzt plötzlich den Gesamtweltcup anführt, ist dann doch gelinde gesagt eine Sensation.

Eine fast ebenso große Sensation ist, dass Burke super Kontakte zum deutschen Team hat. Und zwar menschlich. Zum Frauenteam. Burke ist nämlich der Freund von unser aller Andrea Henkel.

- Nicht der Tag von Maria Riesch

Manchmal sollte man einfach im Bett bleiben. Maria Riesch dachte sich so etwas vielleicht am Sonntag, als sie erst wegen eines Sturzes einer anderen Läuferin beim Super-G in Val d'Isere ellenlang auf ihren Start warten musste. Dann misslang ihr auch noch ihr Lauf, sie wurde nur 21. und verlor die Führung im Gesamtweltcup an Lindsey Vonn.

Doch damit noch lange nicht genug. Ihr Flug Richtung Baden Baden, wo sie an der Wahl zu den Sportlern des Jahres teilnehmen sollte, konnte nicht landen und wurde nach Straßburg umgeleitet. Von dort ging es mit dem Auto durchs Schneegestöber. Letztlich kam sie nur wenige Minuten vor ihrer Ehrung völlig gestresst in Baden Baden an - und wurde dann auch noch nur Dritte.

+ Kombiniere: Medaillen-Favoriten!

Auf unsere Nordischen Kombinierer ist Verlass. Schon die ganze Saison über präsentieren sich Tino Edelmann und Eric Frenzel in ausgezeichneter Form. Edelmann wurde auch in der Ramsau wieder Zweiter.

Und dann war da noch Björn Kircheisen. Er kam endlich einmal auf der Schanze gut zurecht, lief wie immer bärenstark - und gewann am Sonntag das Rennen im Sprint gegen die Weltelite. Nur Ronny Ackermann läuft meilenweit hinterher. Nehmen ihm die Jungen das Olympia-Ticket weg?

- Safety last

Das Thema Sicherheit kochte bei den Alpinen am Wochenende hoch. In Gröden gab es eine Sitzung, auf der über Konsequenzen aus den unzähligen schweren Stürzen mit ebenso schweren Verletzungen beraten wurde. Viel Konkretes kam dabei vorerst nicht heraus, dafür ging das Stürzen munter weiter.

Am Wochenende erwischte es die Kanadierinnen Kelly Vanderbeek und Larissa Yurkiw (beide Kreuzbandriss), den Deutschen Tobias Stechert (Kreuzbandriss) und die Französin Marie Marchand-Arvier (schwere Gehirnerschütterung).

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