Pechstein kritisiert Friesinger und Bach

SID
Claudia Pechstein wünscht sich mehr Unterstützung vom DOSB
© Getty

Claudia Pechstein hat nach ihrer gescheiterten Olympia-Qualifikation in Salt Lake City ihre alte Rivalin Anni Friesinger-Postma kritisiert und DOSB-Präsident Thomas Bach "diese verdammte Hörigkeit gegenüber dem Sportgerichtshof CAS" vorgeworfen.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

"Zu der ist das Verhältnis tot", sagte die 37-Jährige im Gespräch mit der "Bild-Zeitung" über ihre Beziehung zu Friesinger-Postma: "Die grüßt nicht mal mehr. Ich sage immer: Wer nicht will, der hat schon."

Noch mehr ärgert sich Pechstein über den mangelnden "Respekt eines Kükens wie Stephanie Beckert". Die 21-jährige Erfurterin hatte Pechstein vor knapp zwei Wochen in Calgary als deutsche Rekordhalterin über 3000 m abgelöst.

"Sie sagt nicht hallo, will keine Details verstehen und quatscht hinter meinem Rücken dummes Zeug", sagte Pechstein der "Bild-Zeitung": "Das hätte ich mich früher nie getraut gegenüber den erfahrenen Läuferinnen."

"Freispruch müsste gefordert werden"

Vom Deutschen Olympischen Sport-Bund (DOSB) mit Präsident Thomas Bach und Generaldirektor Michael Vesper an der Spitze fordert Pechstein eine ganz klare Positionierung zu ihren Gunsten.

"Dabei müsste mal von höchster Stelle mein Freispruch gefordert werden", sagte sie der "Bild-Zeitung": "Doch das traut sich niemand. Die opfern lieber eine unschuldige fünfmalige Olympiasiegerin, als sich mit dem CAS oder dem IOC anzulegen."

Vom DOSB gab es zunächst keine Stellungnahme dazu.

"Schenke Medaillen nicht her"

Auch auf IOC-Präsident Jacques Rogge, der die Möglichkeit angedeutet hatte, ihr bei entsprechender Faktenlage die beiden Olympiamedaillen von Turin 2006 abzuerkennen, ist Pechstein sauer: "Er scheint die Akten nicht zu kennen. Um 2006 geht es gar nicht. Ich wollte die Medaillen schon selbst zurückschicken, aber letztlich habe ich sie sauber und fair erkämpft. Da schenke ich die nicht her."

Derweil äußerte sich Bundesinnenminister Thomas de Maiziere bei seinem Antrittsbesuch im Sportausschuss des Deutschen Bundestages lobend über das Urteil des CAS im Fall Pechstein. "Es ermöglicht den indirekten Beweis, den wir für die Dopingbekämpfung brauchen", sagte de Maiziere.

Pechstein veröffentlicht ihre Blutmesswerte