Oberhofer Skihalle setzt neue Maßstäbe

SID
DOSB-Präsident Thomas Bach sprach von einer "neuen Dimension für Breiten- und Spitzensport"
© Getty

Die neue Oberhofer Skihalle soll ganzjährig optimale Trainingsmöglichkeiten bieten. Angesprochen werden sollen vor allem die Nordischen Kombinierer und die Biathleten.

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Eisiges Vergnügen am brütend heißen Thüringer Rennsteig. Das Thermometer zeigte vier Grad unter dem Gefrierpunkt an, als Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble die Einweihung der ersten deutschen Langlauf-Skihalle als einen "großen Tag für den deutschen Sport" würdigte.

Biathlon-Olympiasiegerin Andrea Henkel, Langlauf-Weltmeister Axel Teichmann und andere Olympia-Hoffnungen drehten im 65.000 Kubikmeter großen und mindestens 14,4 Millionen Euro teuren Areal bereits die ersten Schneerunden.

"Ungewöhnliche Investition"

"Hier ist eine Sportstätte entstanden wie es nicht viele vergleichbare in der Welt gibt", sagte Wolfgang Schäuble. Der Sportminister nahm gemeinsam mit Thüringens Ministerpräsident Dieter Althaus und dem Präsidenten des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), Thomas Bach, an der Zeremonie teil.

Schäubles Ministerium war neben dem Land Thüringen auch Hauptgeldgeber der "ungewöhnlichen Investition".

"Diese Halle eröffnet neue Dimensionen für den Spitzen- und auch den Breitensport und sichert die Wettbewerbsfähigkeit unserer Topathleten. Die können sich nun noch besser auf die Olympischen Spiele in Vancouver, aber auch darüber hinaus für 2014 und 2018 hoffentlich in unserem Land vorbereiten", sagte Thomas Bach.

Anfängliche Skepsis ist verflogen

Die deutschen Spitzensportler testen die etwa 1,9km lange Laufstrecke bereits seit Anfang Juli und haben anfängliche Skepsis wegen möglicher gesundheitlicher Gefahren längst abgehakt.

"Die Luftfeuchtigkeit ist niedrig, da muss man halt viel trinken, aber die Kühlung arbeitet optimal, es gibt keine Zugluft und die Halle ist hell, ich bin sehr zufrieden", sagte Axel Teichmann dem "SID".

Weniger Reisestress und Kosten

"Jetzt müssen wir nicht mehr auf Biegen und Brechen zum Skitesten nach Skandinavien fahren, können Reisestress und Kosten sparen. Und für die Regeneration ist es auch gut, daheim zu trainieren."

Ähnliche Aspkete sieht auch der Generalsekretär des Deutschen Skiverbandes (DSV), Thomas Pfüller, der das Projekt vor sechs Jahren anschob. "Wir können zum Beispiel im Herbst nicht nur den Schnee der Halle nutzen, sondern auch die nahegelegene Schießhalle für Biathlon, die Rollerbahn, die Krafträume - es ist alles da."

"Nachwuchs wird profitieren"

Pfüller verwies auch auf die Effekte für die Nachwuchsarbeit. "Unser Nachwuchs wird von dieser Anlage profitieren. Einerseits verbessern sich die Trainingsbedingungen, aber vor allem verbessert sich auch die Attraktivität des Wintersports für unsere Kids."

Die DSV-Asse dürfen die auch in der Unterhaltung teure Halle künftig kostenlos nutzen. Die Touristen müssen dagegen 14 Euro für eine Stunde Schneevergnügen zahlen.

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