Pechstein: Grenzwert in 14 Fällen überschritten

SID
Claudia Pechstein gewann in ihrer Karriere 53 internationale Medaillen
© Getty

Medienberichten zufolge ist bei Claudia Pechstein in 14 Fällen ein überhöhter Retikulozyten-Wert festgestellt worden. Der Höchstwert wurde bereits im November 2007 erreicht.

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Im Blut von Eischnelllauf-Olympiasiegerin Claudia Pechstein wurde bei 14 von 95 Kontrollen durch den Eislauf-Weltverband ISU seit dem Jahr 2000 ein überhöhter Retikulozyten-Wert festgestellt. Der Höchstwert wurde mit 3,75 Prozent im November 2007 erreicht.

Diese Angaben machte am Montagabend die "Bild". 13 der 14 Höchstwerte wurden während eines Saisonverlaufs gemessen. Der zulässige Grenzwert liegt bei 2,4 Prozent. Retikulozyten sind die Vorstufe zu roten Blutkörperchen.

Kein Beweis für Doping

Experten sehen die Kontroll-Ergebnisse nicht zwingend als Doping-Indiz an. "Während der Retikulozyten-Wert über all die Jahre immer wieder abnorm erhöht ist, sind andere Werte, die für Doping sprechen, normal. Wenn ich behaupten würde, dass Frau Pechstein gedopt hat, wäre das grob fahrlässig", sagte Professor Fritz Sörgel, Leiter des Instituts für Biomedizinische und Pharmazeutische Forschung in Heroldsberg/Nürnberg.

"Diese Wertekonstellation ist nicht ausreichend, um die Sperre zu rechtfertigen", sagte Professor Holger Kiesewetter vom Institut für Transfusions-Medizin der Charite Berlin der "Bild".

Verschiedene, vor allem genetische Erkrankung könnten derart überhöhte Werte erklären. Pechstein will anhand von Tests momentan feststellen lassen, ob sie an einer solchen Erkrankung leidet.

Sollte keine Erkrankung vorliegen, ist die Wahrscheinlichkeit einer Manipulation immens hoch. Die ISU hatte Pechstein nur anhand von Indizien wegen Blutdopings für zwei Jahre gesperrt.

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