Friesinger macht das Dutzend voll

SID
Anni Friesinger hat bei den Weltmeisterschaften bereits ihre zwölfte Goldmedaille gewonnen
© Getty

Anni Friesinger hat ihre zwölfte Goldmedaille bei Weltmeisterschaften gewonnen. Die eigentliche Siegerin Kristina Groves wurde wegen Verlassen der Bahnbegrenzung disqualifiziert.

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Anni Friesinger hat am grünen Tisch einen goldenen WM-Auftakt erwischt und auf der Olympiabahn in Richmond das Dutzend vollgemacht.

Die 32-Jährige gewann das 1500-m-Rennen im kanadischen Richmond, nachdem die eigentliche Siegerin Kristina Groves im Rennverlauf ihre Bahnbegrenzug verlassen hatte und disqualifiziert worden war.

Rekordsiegerin Friesinger mit zwölftem Triumph

Damit ließ Rekordsiegerin Friesinger mit ihrem zwölften Triumph in der Geschichte der Einzelstrecken-Titelkämpfe Gunda Niemann-Stirnemann (elfmal Gold) endgültig hinter sich.

Friesinger, die der Deutschen Eisschnelllauf-Gemeinschaft (DESG) am zweiten WM-Tag die erste Medaille bescherte, verwies in 1:58,66 Minuten die Niederländerin Ireen Wüst (1:58,83) und Groves' Teamkollegin Christine Nesbitt (1:58,88) auf die übrigen Medaillenplätze. Groves war zuvor mit 1:57,75 gestoppt worden. Daniela Anschütz-Thoms, die über ihren fünften Platz am Donnerstag bitter enttäuscht war, wurde in 1:58,91 Minuten Vierte.

Monique Angermüller (Berlin/1:59,85) belegte Rang neun.

Persönliche Ziele schon erfüllt

Mit ihrem insgesamt 16. WM-Titel - in diesem Ranking führt Niemann-Stirnemann mit 19 Titeln noch - erfüllte Friesinger schon ihre persönliche Vorgabe für Richmond. "Wenn ich einen von meinen beiden Titeln aus dem Vorjahr erfolgreich verteidigen könnte, wäre ich schon superglücklich", hatte Friesinger vorher gesagt.

Sie hielt sich vor der WM mit goldigen Prognosen zurück, weil sie nach ihrer schweren Knie-Operation im Sommer erst im Januar wieder ins Renngeschehen eingegriffen hatte. Nun kann sie völlig entspannt ihre übrigen zwei Starts über 1000 m (Samstag) und im Team (Sonntag) in Angriff nehmen.

Bei den Männern verpasste Shani Davis aus den USA seinen zweiten Titel. Einen Tag nach seinem Auftaktsieg über 1500 m musste sich der 26 Jahre alte Weltrekordler über 1000 m in 1:09,02 Minuten mit Rang drei zufrieden geben.

Erstmals Weltmeister wurde Davis' erst 19 Jahre alter Landsmann Trevor Marsicano (1:08,96), der am Donnertag Silber geholt hatte. Zweiter über die Mittelstrecke wurde der Vortagesdritte Denny Morrison (1:09,00).

Deutsche Herren enttäuschen

Davis, der am vergangenen Freitag und Samstag beim Weltcup-Finale auf der Hochgeschwindigkeitsbahn in Salt Lake City Weltrekorde über den langen Sprint (1:06,42) und die Mittelstrecke (1:41,80) aufgestellt hatte, verfehlte damit bei seinem vierten Einzelstrecken-WM-Start seine sechste Goldmedaille.

Zusätzlich war er zweimal Mehrkampf- und einmal Sprint-Weltmeister.

Die deutschen Läufer enttäuschten wie schon zum Auftakt am Donnerstag auf der ganzen Linie. Samuel Schwarz (Berlin/1:10,63) belegte als Bester des Trios Rang 18. Jan Friesinger (Inzell/1:11,02) und Frank Steiner (Dresden/1:11,93) folgten auf den Plätzen 21 und 23.

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