Mit einer furiosen Aufholjagd ist Vizeweltmeister Martin Schmitt beim Weltcup-Skispringen in Kuopio von Platz 18 im Finale noch auf Platz sechs nach vorne gesegelt.
"Ich habe zwei gute Sprünge gezeigt und meine Leistung gebracht", sagte der Furtwanger, der am Ende nur 12,4 Punkte hinter Überraschungssieger Takanobu Okabe lag. Der bereits 38 Jahre alte Oldie aus Japan verwies Olympiasieger Simon Ammann (Schweiz) sowie Adam Malysz (Polen) auf die Plätze.
Von der insgesamt enttäuschenden deutschen Mannschaft schafften hinter Schmitt nur noch Pascal Bodmer (Messstetten) und Erik Simon (Aue) den Sprung in das Finale und verbuchten auf den Rängen 24 sowie 30 wenigstens Weltcup-Punkte. Die sonstigen Asse Michael Neumayer und Michael Uhrmann landeten als 42. sowie 49. ganz hinten im Feld.
Schmitt punktet mit zweitem Sprung
"Die Schanze hier war sehr schwer zu beherrschen. Zum Glück habe ich im Wettkampf meine zwei besten Sprünge überhaupt gezeigt" sagte Schmitt, der im ersten Durchgang aufgrund von Rückenwind dennoch nur auf Platz 18 gesprungen war.
Im Finale aber zeigte der 31-Jährige, der bereits viermal (zuletzt 2000) in Kuopio gewinnen konnte, einen ausgezeichneten 124,5-Meter-Sprung, überholte damit zahlreiche Kontrahenten und landete bereits zum 13. Mal im aktuellen Winter unter den Top Ten.
"Martin hat erneut seine gute Form nachgewiesen. Die Konstanz ist zwar nicht mehr so da, aber der 6. Platz ist sehr akzeptabel", sagte Werner Schuster. Insgesamt beurteilte der Bundestrainer aber die Flugeinlagen seiner Männer in Finnland als "nicht sehr rosig. Das hatte sich schon im Training abgezeichnet."
Okabe setzt sich vor Ammann
Am besten mit den schwierigen Windverhältnissen kam ausgerechnet Okabe zurecht. Der Normalschanzen-Weltmeister von Thunder Bay 1995 gewann die 23. von 27. Saisonkonkurrenzen mit zwei gleich starken Flügen auf 123,5 sowie 123 Meter und 241,7 Punkten knapp vor Olympiasieger Ammann (240,4).
Der Schweizer verkürzte mit nunmehr 1578 Punkten zugleich seinen Rückstand im Gesamtweltcup gegenüber dem diesmal nur zehntplatzierten Spitzenreiter Gregor Schlierenzauer (Österreich/1778) auf genau 200 Punkte.
Schmitt (728) bleibt in dieser Wertung Fünfter. Schlierenzauer verpasste seinen 12. Saisonsieg und damit die Chance mit Janne Ahonen gleichzuziehen. Der Finne, der dieser Tage sein Comeback im Olympiawinter verkündete, hatte 2004/05 zwölf Siege geschafft und war in Kuopio unter den Zuschauern.
Nächste Station: Lillehammer
Die Skispringer reisen nun nach Norwegen weiter, wo am Freitag (16.30 Uhr/live in der ARD) auf der großen Olympiaschanze in Lillehammer sowie am Wochenende auf der Flugschanze in Vikersund die nächsten Konkurrenzen ausgetragen werden.
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