Chmelar feiert ersten Podestplatz in Are

SID
Fuhr in Are auf Rang zwei: Fanny Chmelar
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Fanny Chmelar hat beim Slalom in Are ihren ersten Weltcup-Podestplatz eingefahren. Hinter Sandrine Aubert wurde die Deutsche Zweite, Maria Riesch landete auf Rang fünf.

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Maria Riesch reckte stolz und mit einem glücklichen Lächeln endlich ihre kleine Kristallkugel in die Höhe, doch sie war nicht die einzige Deutsche, die jubeln durfte.

Für den Paukenschlag beim letzten Slalom der alpinen Weltcup-Saison sorgte diesmal nicht die Weltmeisterin, sondern eine Mannschaftskollegin: Fanny Chmelar fuhr beim Finale im schwedischen Are das Rennen ihres Lebens - und als Zweite hinter der Französin Sandrine Aubert nur um läppische sechs Hundertstelsekunden an ihrem ersten Sieg vorbei.

"Ich bin sprachlos"

"Ich bin sprachlos. Ich weiß nicht, wie ich das geschafft habe", sagte die Partenkirchnerin, die nach ihrem Sprung von Rang elf aufs Siegertreppchen in der Tat etwas verdattert dreinblickte.

Im Weltcup war Fanny Chmelar, die am Fuße des legendären Gudibergs aufgewachsen ist und wohnt, bislang über Rang zehn in einem Slalom nicht hinausgekommen. Und nie war die 23-Jährige im Slalom so gut gefahren wie beim WM-Sieg von Maria Riesch als Achte.

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"Es freut mich brutal für die Fanny", betonte Cheftrainer Mathias Berthold, der in Are endlich mal mitansehen durfte, wie Chmelar in einem Rennen "zwei gute Läufe runtergebracht hat".

Vor allem der zweite Durchgang hatte es in sich, die Partenkirchnerin fuhr überlegene Bestzeit, kletterte Platz um Platz nach vorne und musste nur noch Aubert vorbeilassen. Hinter ihr blieben zeitgleich Therese Borssen (Schweden) und Sarka Zahrobska: Die Tschechin hatte nach dem ersten Lauf noch geführt.

Riesch verpasst Podestplatz

Maria Riesch hatte als Zweitplatzierte des ersten Laufs ihren fünften Slalom-Sieg in diesem Winter vor Augen, verbummelte aber den zweiten Durchgang. Als Fünfte verpasste sie ihren dritten Platz auf dem Stockerl binnen drei Tagen um 14 Hundertstelsekunden.

Am Mittwoch (Abfahrt) und Donnerstag (Super-G) hatte sie die Ränge drei und zwei belegt. "Es ist heute nicht so gelaufen, wie ich mir das gedacht habe. Ich hätte die Saison gerne auf dem Podium oder mit einem Sieg beendet", sagte die 24-Jährige leicht zerknirscht.

Allerdings erhielt Maria Riesch endlich ihren verdienten Lohn für eine herausragende Slalom-Saison. Die kleine Kristallkugel für ihren Sieg in der Disziplin-Wertung ist bereits ihre dritte nach den Trophäen für Super-G und Super-Kombination aus dem Vorjahr.

"Das ist eine Riesenbelohnung"

"Das ist eine Riesenbelohnung", sagte sie, "am Saisonanfang hätte ich das im Leben nicht gedacht." In der Tat galt sie als stärker im Speed-Bereich, nun nahm sie als erste Deutsche seit Gold-Rosi Mittermaier 1976 die Slalom-Kugel in Empfang.

Der zweite Platz von Fanny Chmelar ist unterdessen der letzte Beweis, dass vor allem das deutsche Slalom-Team nicht mehr nur aus Maria Riesch besteht.

Susanne Riesch und Riesenslalom-Weltmeisterin Kathrin Hölzl (Bischofswiesen) schieden aus, Monika Bergmann (Lam) beendete eine Woche nach ihrer Rücktritts-Ankündigung das letzte Rennen ihrer Karriere auf Rang 17 - doch Maria Riesch stellte klar: "Ich habe ein gutes Team um mich. Jetzt kann auch mal eine andere in die Bresche springen, wenn es bei mir nicht klappt."

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