Björn, Du bist Deutschland!

Von SPOX
Björn Kircheisen will nun in Vancouver endlich Gold holen
© Getty

Deutschland wird bei der Nordischen Ski-WM zu "Silberland". Martin Schmitt hat alles seiner Patricia zu verdanken, ein Österreicher scheitert am Lärm und dann gibt es ja noch den armen Bill Demong... Die Tops und Flops des Wintersport-Wochenendes.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

+ Björn Kircheisen als Symbolfigur

Jeder erinnert sich noch an die Gute-Laune-Marketing-Kampagne "Du bist Deutschland" und den dazugehörigen TV-Spot. Von Günther Jauch bis Gerald Asamoah waren viele prominente Unterstützer mit dabei. Du bist 82 Millionen. Du bist die Hand. Du bist Deutschland. Und Du bist Silber, müsste es jetzt heißen. Neun Medaillen holte der DSV bei der Nordischen Ski-WM in Liberec, davon acht Mal dieses weißglänzende Edelmetall, über das man sich so freuen kann, das aber eben nur der Zweitplatzierte bekommt. Erst Tobias Angerer durchbrach mit seiner Bronze-Medaille im 50-km-Marathon den Silber-Regen. Damit hieß es zum Abschluss im Medaillenspiegel: 0-8-1. Es gibt jemanden, der in Liberec auch zwei Mal Silber gewann und der für die nächste "Du bist Deutschland"-Kampagne bestens geeignet wäre: Björn Kircheisen. Raten Sie mal, wie dessen Karriere-Bilanz bei Großereignissen lautet... Richtig, 0-8-1. Björn, Du bist Deutschland!

- Nur Italiener und Kasachen waren schlechter

Dass es für Martin Schmitt und Co. im Team-Wettbewerb schwer werden würde, eine Medaille zu gewinnen, war vorher klar. Österreich, Norwegen und Finnland würden wohl zu stark sein, so dass man wohl am Ende undankbarer Vierter werden würde. Aber weit gefehlt: Die DSV-Adler schafften das Unmögliche. Nur nicht so wie erwartet. Sie verpassten als Zehnter den zweiten Durchgang, den sogar "Skisprung-Gigant" Frankreich erreichte. Schlechter als Schmitt, Uhrmann, Hocke und Neumayer waren nur noch Italien und Kasachstan. Und weil das so außergewöhnlich war an diesem Tag, seien hier ihre Namen verkündet: Roberto Dellasega, Andrea Morassi, Alessio de Crignis, Sebastian Colloredo, Ivan Karaulov, Alex Korolev, Nikolay Karpenko und Radik Zhaparov.

+ Martin und Patricia

Als sich Patricia Steiner vor einigen Jahren in Martin Schmitt verliebte, verliebte sich das Freiburger Model nicht in den Superstar, der zu besten Zeiten alle Tennie-Herzen eroberte. Sie lauerte nicht auf die Chance, sich ihr Idol zu schnappen. Sie lernte ihn kennen, als es bei ihm schlecht lief. Richtig schlecht. Über Jahre peppelte sie ihn wieder auf, stand ihm bei, erlebte Niederlage nach Niederlage. Nun zahlten sich ihre Mühen aus: Ihr Freund ist wieder wer. In Liberec krönte Schmitt seine gute Saison mit der Silber-Medaille von der Großschanze. Starkes Comeback, starke Freundin, starkes Paar.

- Die Lärm-Empfindlichkeit eines Ösis

Christian Hoffmann ist der ganz große Pechvogel der WM. Der Österreicher hatte sich akribisch auf die WM vorbereitet, war auf den Tag topfit und träumte im 50-km-Rennen von einer Medaille. Doch dann landete er nur abgeschlagen auf dem 25. Platz. Was war passiert? Lassen wir es Hoffmann selbst erklären: "Bis vier Uhr in der Früh konnte ich nicht schlafen, weil es so laut war." Die österreichischen Skispringer hatten ihn mit ihrer Siegesfeier um den Schlaf gebracht - eine Frechheit! Wie soll man da eine Medaille gewinnen? Vielleicht klappt's ja 2011 in Oslo...

+- Crazy Bill Demong

"Ich bin ein Idiot", schrie Demong aus sich heraus und niemand konnte ihm widersprechen. Der US-Boy war an allem Schuld. Team USA, sicherer Medaillenkandidat, musste beim Team-Bewerb der nordischen Kombinierer alle Hoffnungen begraben, weil Demong zwischen dem Probesprung und dem ersten von vier Team-Durchgängen seine Startnummer nicht fand. Die Jury musste die USA disqualifizieren - Regeln sind schließlich Regeln. Überaus tragisch wurde es für Demong, als er seine Startnummer dann irgendwann doch fand. Er hatte sie oben in den Anzug gesteckt und sie war nach unten zu den Schuhen gerutscht. Unglaublich. Demong bewies aber Moral und revanchierte sich für sein Missgeschick mit einem Triumph im Gundersen-Wettkampf von der Großschanze. Was für eine Achterbahnfahrt der Gefühle.

Die Ergebnisse der Nordischen Ski-WM