Liberec bereit für Nordische Ski-WM

SID
Bei der Nordischen Ski-WM hoffen die deutschen Athletetn auf viele Medaillen
© Getty

Das Chaos ist Schnee von gestern, Liberec freut sich auf die Nordische Ski-WM in einem wahren Winterwunderland. "Es hat hier die vergangenen fünf Tage geschneit, es ist kalt, und die Organisation ist zu hundert Prozent bereit für eine tolle WM", sagt WM-Chefin Katerina Neumannova. Jetzt gibt es nur noch ein Problem: "Wir brauchen viele Zuschauer."

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Das größte Sportereignis in der Geschichte Tschechiens wird am Mittwochabend mit einer Hymne von Karel Gott und einem Konzert der Alt-Rocker von Deep Purple eröffnet.

Die ersten Mitglieder des deutschen WM-Teams sind positiv überrascht, nachdem in der WM-Vorbereitung noch Schlagzeilen über horrende Hotelpreise, Diebstähle, Finanzprobleme und Schneemangel für Aufregung gesorgt hatten.

Schanzen und Loipen wurden bereits für Training genutzt

Die weiß überzuckerte 100.000-Einwohner-Stadt präsentiert sich im WM-Schmuck, die perfekt präparierte Schanzenanlage am Berg Jested wurde am Montag genauso zum ersten Training genutzt wie die Loipen in Vesec.

"Die haben einen halben Meter sauberen Kunstschnee auf den Strecken, und es soll auch kalt bleiben - das sieht gut aus. Aber schlechter konnte es ja nicht mehr werden", sagt Bundestrainer Jochen Behle.

Bei der Generalprobe im vergangenen Winter war der unter Protesten der Naturschützer herangekarrte Dreckschnee noch von Splittsteinen durchsetzt gewesen, Anfang Dezember war der Kombinierer-Weltcup wegen Schneemangels ausgefallen.

Finanzspritze in Höhe von sieben Millionen Euro

Doch nun hatte der Wettergott ein Einsehen, nachdem die tschechische Regierung die Veranstaltung Ende 2008 mit einer Finanzspritze von 189 Millionen tschechischen Kronen (sieben Millionen Euro) vor der Pleite gerettet hatte.

"Wir hoffen, dass wir die WM mit einem ausgeglichenen Budget abschließen können. Das hängt ganz von der Zuschauerzahl ab. Wir hoffen auf 150.000 bis 200.000 Fans", sagt Zdenek Soudny.

Der WM-Kommunikationschef gibt zu, dass im Vorverkauf erst 40 Prozent der eingeplanten Zuschauereinnahmen erzielt werden konnten. Viele negative Nachrichten und teilweise um 500 Prozent gestiegene Hotelpreise haben die Fans abgeschreckt.

Hotelzimmer-Preise sind gesunken

Inzwischen sind die Zimmer wieder günstiger zu haben, und Soudny baut vor allem auf den kleinen Grenzverkehr aus dem nur 26 Kilometer entfernten Zittau: "Wir brauchen vor allem die Fans aus Deutschland, sonst können wir zumachen. Es gibt ein tolles Begleitprogramm und natürlich das gute tschechische Bier."

Kombinierer Björn Kircheisen ist bereits angereist und hofft, dass bis zum WM-Finale am 1. März alles reibungslos verläuft: "Bei der Generalprobe haben wir gesehen, was auf uns zukommen kann. Aber ich hoffe auf eine schöne WM. Und dass die Langfinger nicht so zuschlagen."

Die WM-Organisation will mit einer verstärkten Präsenz von Sicherheitskräften eine Diebstahlserie wie im vergangenen Jahr verhindern. Die deutschen Skispringer und Kombinierer bleiben in eigens angemieteten Häusern trotzdem lieber unter sich.

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