Mit Helge zu Bronze

Von Johannes Rupprechter
Helge Schneider sei Dank: Deutsche Biathlon-Staffel erobert die Bronze-Medaille
© Getty

Die Deutsche Herren-Staffel lief zum Abschluss der Biathlon-WM auf Rang drei - Helge Schneider (!) sei Dank! Die Österreicher bejubeln indes einen neuen Superstar während ein Doppel-Olympiasieger in Tränen ausbricht. Die deutschen Ski-Mädels eilen hingegen von Sieg zu Sieg und die Skijäger wollen nie wieder nach Südkorea. Die Tops und Flops des Wintersport-Wochenendes.

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+ Helge rules

Michael Rösch war nervös. Der Start-Läufer der deutschen Staffel war sogar so nervös, dass er sich nach getaner Arbeit zurückzog und in aller Seelenruhe den Sound von Helge Schneider zu Gemüte führte. Selbiges wurde dadurch jedenfalls beruhigt, die Klänge bewirkten also Gutes. Genauso wie das deutsche Quartett, das nach einer starken Leistung die Bronze Medaille eroberte. Ob sich Rösch von "Käsebrot", "Tu mal lieber die Möhrchen" oder "Katzenklo" berieseln ließ, ist leider nicht überliefert.

- Edelmetall-Verspringer

Nach dem ersten Durchgang des WM-Springens von der Normalschanze hatten der in Führung liegende Finne Harri Olli und der an drei platzierte Norweger Anders Jacobsen beste Chancen auf Edelmetall. Doch das Duo kam mit den schwierigen Windbedingungen nicht zurecht und landete schließlich unsanft auf den Rängen 13 bzw. 17 - Aus der Medaillentraum! Noch brutaler zerplatze der Weltmeister-Traum von Doppel-Olympiasieger Thomas Morgenstern. Der zur Halbzeit auf Position vier liegende Österreicher erzielte die Höchstweite im Finaldurchgang - doch Morgenstern griff statt nach Gold in den Schnee. Bitter für den 22-Jährigen: Zimmerkollege Wolfgang Loitzl schnappte ihm in seiner bittersten Karrierestunde den Titel vor der Nase weg und versprühte jede Menge gute Laune, die Morgenstern an diesem Abend so gar nicht gebrauchen konnte.

+ Ösi-Shootingstar

Sie waren nicht unbedingt Exoten, aber auch alles andere als eine Großmacht. Doch in dieser Saison schloss Österreich im Biathlon zu den Top-Nationen auf. In allen vier Herren-Staffeln landete die Alpinnation auf dem Podium, zwei davon gewann rot-weiß-rot sogar. In Pyeongchang feierten Dominik Landertinger und Christoph Sumann im Massenstart jetzt sogar einen Doppelsieg. Der 20-jährige Youngster wurde bereits von Skijäger-Legende Ole Einar Björndalen zum kommenden Superstar der Szene und seinem legitimen Nachfolger auserkoren. Mit diesem Zugpferd ist auch in unserem Nachbarland ein Biathlon-Boom möglich und den Alpinen droht ernsthafte Konkurrenz.

- Grusel-WM

Was war das nur für eine trostlose Weltmeisterschaft? Während Björndalen und Kati Wilhelm die sportlichen Schlagzeilen bestimmten und zu den Superstars der Welttitelkämpfe avancierten, ging es abseits der Loipen drunter und drüber. Nicht nur das Wetter spielte nicht mit und verursachte viel Kopfzerbrechen. Auch die gesamte Wettkampfsorganisation ließ mehr als zu Wünschen übrig, unter anderem verliefen sich Athleten aufgrund nicht gekennzeichneter Loipen. Und zu allem Überfluss fehlte etwas ganz entscheidendes - das Publikum! Nur wenige Koreaner sorgten für eine Geisterstimmung. Michael Rösch brachte es nach der Herren-Staffel in der "ARD" sarkastisch auf den Punkt: "Mir tun jetzt noch die Ohren weh, von dem Riesenkrawall auf der Strecke."

+ Es können auch andere

Mit Ausnahme von Maria Riesch gelang es in den letzten Jahren keiner deutschen Alpin-Dame, das Podest nach einem Speed-Rennen zu erklimmen. Dies änderte sich am Wochenende durch den sensationellen Abfahrtssieg von Gina Stechert in Tarvisio. Bislang kam die Allgäuerin in ihrer noch jungen Karriere nie über Rang vier hinaus. Der Erfolg der 21-Jährigen war nach den WM-Titeln von Riesch und Hölzl und dem Superkombi-Sieg von Riesch tags zuvor zudem der vierte Triumph der deutschen Damen in Serie - Hut ab!

Die Ergebnisse der Nordischen Ski-WM