Werner Schuster: "Fazit fällt positiv aus"

SID
Werner Schuster zieht eine positive Bilanz nach zwei von vier Springen bei der Vierschanzentournee
© Getty

Nach zwei von vier Springen zieht Bundestrainer Werner Schuster ein positives Fazit der Vier-Schanzen-Tournee: "Wir sind weiter auf einem sehr guten Weg."

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Zur Halbzeit der Vier-Schanzen-Tournee zieht Bundestrainer Werner Schuster ein positives Fazit und äußert sich über die Chancen von Martin Schmitt.

Frage: Werner Schuster, wie fällt Ihre Zwischenbilanz bei Ihrer ersten Tournee als deutscher Bundestrainer aus?

Werner Schuster: Das Fazit fällt positiv aus. Wir bewegen uns im Bereich des Möglichen und haben es außerdem geschafft, Stimmung, Begeisterung und Freude in die Öffentlichkeit zu transportieren. Oberstdorf war mit drei Springern unter den Top Ten von den Platzierungen sehr gut, in Garmisch-Partenkirchen haben wir nicht die erhoffte Performance gezeigt. Der zweite Sprung von Martin Schmitt war nicht auf allerhöchstem Niveau, aber er hat bei der Tournee mehr als bestätigt, dass er ein Top-Ten-Springer ist.

Frage: Aber gerade bei den deutschen Fans und auch Martin Schmitt war die Enttäuschung schon groß, dass es wieder nichts mit dem greifbar nahen Podestplatz geworden ist ...

Schuster: Alle sind ein bisschen zusammengesunken, aber ich kann mit dem Wort Enttäuschung nichts anfangen. Wenn wir beginnen, die Dinge schlechtzureden, dann kommen wir einer Enttäuschung wirklich näher. Wir sind jetzt an einem wichtigen Punkt. Wir sind weiter auf einem sehr guten Weg, man darf jetzt nicht alles in Frage stellen.

Frage: Was fehlt Martin Schmitt denn noch zum Sprung nach ganz vorn?

Schuster: In den letzten Sprüngen hat er das gewisse Etwas gefunden, mit dem man ganz nach vorn springen kann. So ein Gottvertrauen in die eigene Stärke. Aber oftmals tut sich in diesem Moment auch eine andere Tür auf, und dann kommt halt auch mal ein schlechterer Sprung raus. Die Zeit ist einfach noch nicht reif.

Frage: Steht sich Martin Schmitt mit seiner Sehnsucht nach dem Podestplatz manchmal selbst im Weg?

Schuster: Die Sehnsucht, da wieder hinzukommen, ist der Motor, der ihn antreibt. Ich lege es ihm positiv aus, dass er nach dem Neujahrsspringen so enttäuscht war. Es genügt ihm nicht, wieder viele lila Kappen zu sehen. Martin will nach ganz vorn. Und je häufiger er in eine Situation kommt, in der er wieder in Rufweite ist, umso wahrscheinlicher wird es, dass es irgendwann wieder klappt.

Frage: Wer gewinnt die Tournee?

Schuster: An Loitzl mag zwar keiner glauben, aber der ist brandgefährlich. Schlierenzauer ist auf den großen Schanzen in Bestform in der Lage, viele Meter gutzumachen. Aber Ammann bleibt der Favorit. Der weiß mit dem Druck umzugehen.

Frage: Und was kann das deutsche Team in Innsbruck und Bischofshofen noch leisten?

Schuster: Wir dürfen uns von der Erwartungshaltung nicht zuschütten lassen. Schmitt kann im Top-5-Bereich angreifen, und ein Uhrmann oder Neumayer sind immer für Top-Ten-Plätze gut. Aber: Wie man in Österreich sagt, müssen wir vor allem schauen, dass alle ihre sieben Zwetschgen beisammen haben.

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