Defago holt Heimsieg bei Klassiker

SID
Didier Defago sicherte sich in Wengen überraschend den Abfahrtssieg
© Getty

Ski-Rennläufer Didier Defago hat überraschend den Abfahrtsklassiker in Wengen gewonnen und Bode Millers Fahrt in die Geschichtsbücher des alpinen Skisports verhindert.

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Der 31-Jährige bescherte der Schweiz bei einem der traditionsreichsten Rennen im Weltcup-Zirkus den ersten Heimsieg seit dem Erfolg von Bruno Kernen vor sechs Jahren und verhinderte Millers dritten Erfolg in Serie.

Miller, in den vergangenen beiden Jahren Sieger am Lauberhorn, musste sich 0,20 Sekunden hinter Defago mit Rang zwei begnügen. Die Rekordserie der österreichischen Skilegende Franz Klammer, der 1975 bis 1977 in Wengen gewann, blieb damit unangetastet.

Keppler überzeugte

Marco Sullivan (USA) wurde Dritter, Stephan Keppler aus Ebingen überzeugte als 24. Miller nahm sein enttäuschendes Abschneiden auf der mit 4,45 km längsten Weltcup-Strecke zum Anlass, sich über die etwas entschärfte Pistenführung zu beschweren. "Viele Abschnitte sind etwas zu einfach geworden. Das macht es für uns Spitzenläufer noch schwieriger, Zeit herauszuholen", sagte er.

Defago, der als einziger die ideale Linie fand, freute sich dagegen über seinen "sensationellen Tag". Für Defago war es der zweite Weltcup-Sieg. Im Dezember 2002 war er beim Super-G in Gröden Schnellster.

Nur Miller noch vorn mit dabei

Drei Jahre darauf wurde ihm der Sieg bei der Super-Kombination von Val d´Isere wegen einer zu hohen Bindungsplatte aberkannt. "Ich wusste nach dem Training, dass ich eine Chance habe. Aber dass ich gewinne... puh!", sagte er.

Mit Ausnahme von Miller landeten die Favoriten im geschlagenen Feld. Didier Cuche (Schweiz) wurde nur Zehnter, Michael Walchhofer aus Österreich lediglich 26. Die Alpenrepublik hatte damit erstmals bei einer Abfahrt keinen Läufer in den Top 15.

Deutsche spielen keine Rolle

Walchhofer durfte sich damit trösten, Platz eins in der Disziplinwertung behauptet zu haben. Im Gesamtweltcup blieb sein Landsmann Benjamin Raich vorne. Deutsche Läufer spielen in beiden Wertungen keine Rolle, obwohl Keppler diesmal sogar vor Walchhofer und Hermann Maier lag.

"Ich bin sehr zufrieden, weil mit meiner hohen Startnummer 34 auf der weicher werdenden Piste kaum mehr möglich war", sagte er. Andreas Strodl aus Partenkirchen verpasste die Punkteränge um eine Hundertstelsekunde und wurde 31.

Sein Bruder Peter sowie Tobias Stechert (Oberstdorf) belegten die Plätze 43 und 52. Am Sonntag will Felix Neureuther im Slalom von Wengen auf das Podium.

Beim Torlauf sollte auch Dominik Stehle starten, doch der 22 Jahre alte Obermaiselsteiner zog sich im Europacup am Oberjoch einen Kreuzbandriss und eine Knochenstauchung im Schienbeinkopf des linken Beines zu und fällt für den Rest der Saison aus.

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