Langläufer patzen im Flockenwirbel

SID
Jens Filbrich (links) und Tobias Angerer konnten mit ihren Leistungen nur bedingt zufrieden sein
© Getty

Falsche Taktik, durchwachsene Leistungen: Den deutschen Langläufern ist im Flockenwirbel von Kuusamo die Puste ausgegangen.

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Jens Filbrich war über 15 km in der klassischen Technik als Neunter beim Überraschungssieg des Norwegers Martin Johnsrud Sundby noch der Beste.

Bei den Frauen wurde Evi Sachenbacher-Stehle über 10 km Achte, Bundestrainer Jochen Behle knöpfte sich anschließend Claudia Nystad vor.

Materialprobleme für Filbrich

"Ich hatte mir eigentlich das Podium vorgenommen, aber habe dann gemerkt, dass mein Anfangstempo zu schnell war", meinte Filbrich.

Der Thüringer aus Frankenhain lag am Ende 33,8 Sekunden hinter Sundby und hatte bei starkem Schneefall am finnischen Polarkreis auch mit dem Material zu kämpfen: "Mein Ski war vielleicht etwas zu schnell. Das war nicht optimal."

Der zweimalige Gesamtweltcup-Sieger Tobias Angerer (Angerer) wählte ebenfalls die falsche Taktik und wurde am Ende Elfter. "Ich bin zu schnell angegangen. Dem musste ich am Ende Tribut zollen", sagte der 31-Jährige.

Angerer zufrieden

Angerer war nach dem verpatzten Weltcup-Auftakt vor einer Woche in Gällivare dennoch zufrieden. "Ich hatte daran sehr zu knabbern. Jetzt will ich meinen Rhythmus finden und dann auch wieder das Podium angreifen", sagte der Vizeweltmeister.

Axel Teichmann (Bad Lobenstein) lief auf Rang zwölf, somit gelang den Männern zumindest eine kleine Wiedergutmachung für die Sprint-Pleite vom Samstag.

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Behle: "Sie sind gut gelaufen"

Da hatten sie beim Sieg des Norwegers Ola Vigen Hattestad ein Debakel erlebt und komplett die Finalläufe verpasst. Bundestrainer Behle wähnt seine Jungs jedenfalls auf dem richtigen Weg.

"Sie sind gut gelaufen. Die Zeitabstände, die für uns in erster Linie zählen, sind in Ordnung. Wir arbeiten uns in kleinen Schritten nach vorn", sagte Behle und gab zu: "Wir hätten schon gern aufs Podium geschaut. Das ist überhaupt keine Frage."

Claudia Nystad in der Kritik

Bei den Frauen geriet Sachenbacher-Stehles achter Platz durch die Kritik von Behle an seiner Vorzeige-Läuferin Claudia Nystad zur Nebensache. "Ihre Körpersprache spricht doch Bände. Bei ihr liegt es an der Einstellung", schimpfte der Bundestrainer.

Die Sprint-Olympiazweite aus Oberwiesenthal war nach einer desolaten Vorstellung nur auf Rang 43 gelaufen und hatte Behle auf die Palme gebracht: "Das ist dann eben das Resultat."

Den Sieg holte die Finnin Aino-Kaisa Saarinen. Evi Sachenbacher-Stehle zeigte sich mit ihrer Leistung hingegen zufrieden. "Die letzten Rennen hatten sehr am Selbstvertrauen genagt. Ich wusste, dass ich besser laufen kann. Jetzt geht es bergauF", meinte die 1,61 m große Läuferin aus Reit im Winkl.

Sachenbacher-Stehle erfüllt WM-Norm

Mit ihrer Platzierung erfüllte Sachenbacher-Stehle zudem die deutsche WM-Norm für den Saisonhöhepunkt im Februar in Librec. Tags zuvor hatten die deutschen Frauen die Erwartungen im Klassik-Sprint nicht erfüllt.

Manuela Henkel lief beim Sieg der Slowenin Petra Majdic als Beste auf Platz elf und verpasste den von Behle ausgerufenen Finalplatz.

"Am Berg hat mir die Kraft gefehlt. So richtig zufrieden bin ich nicht", sagte Henkel. Die 33-Jährige hat ihren Platz im Weltcup-Team dennoch sicher, für Nystad könnte es durchaus eine Denkpause geben.

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