Lambiel beendet Eiskunstlauf-Karriere mit 23

SID
Eiskunstlauf, Lambiel
© dpa

Der zweifache Eiskunstlauf-Weltmeister Stephane Lambiel beendet mit 23 Jahren überraschend seine Karriere. Der Pirouettenkünstler gab bei einer Pressekonferenz in Bern seinen Rücktritt bekannt.

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Wegen seiner hartnäckigen Verletzungen, die keine ordentliche Vorbereitung zuließen, will der Zweite der Olympischen Winterspiele 2002 keine Wettkämpfe mehr bestreiten.

Bei der WM im März in Göteborg, wo der Schweizer mit einer anspruchsvollen Flamenco-Kür nur Fünfter wurde, zog er sich eine hartnäckige Adduktorenverletzung zu.

Ärzte empfehlen Pause

"Ich war in den vergangenen Wochen nie in der Lage, hundertprozentig richtig zu trainieren", sagte Lambiel. Um eine Chance auf einen Titelgewinn zu haben, müsste dies aber sein, "da reichen 90 Prozent nicht."

Ärzte hatten Lambiel empfohlen, eine mehrwöchige Pause einzulegen. Der ausdrucksstarke Läufer war aber sogar zu dem ukrainischen Olympiasieger Viktor Petrenko zum Training in die USA gereist, um an seine alte Stärke anzuknüpfen und bis Olympia in Vancouver 2010 weiterzumachen.

Lambiel will nur noch Shows laufen

"Ich hoffe, dass man versteht, dass ich nach dem Gewinn von zwei Weltmeistertiteln und einer Silbermedaille bei Olympia nichts anderes als Goldmedaillen anvisieren wollte", erklärte der achtfache Schweizer Meister, der sich für seine hohen Ziele zum zweiten Mal von seinem langjährigen Trainer Peter Grütter getrennt hatte.

"Eiskunstlaufen hat etwas mit Schweben zu tun", sagte Grütter einmal, "Stephane genießt es zu laufen, und diesen Genuss kann er übertragen. Bei anderen Weltklasseläufern merkt man, wie angelernt und einstudiert alles ist."

Die Saison hätte für Lambiel mit den Grand Prix von Kanada (31. Oktober) und Paris (13. November) begonnen. Nun will der Publikumsliebling, dem das neue Wertungssystem des Weltverbandes zu viele Vorgaben macht und die Fantasie einschränkt, nur noch Shows laufen.