Klagen gegen Athleten und Betreuer eingereicht

SID
Wintersport, Skilanglauf, Johannes Eder
© Getty

Nach dem Doping-Skandal um österreichische Ski-Sportler bei den Olympischen Winterspielen 2006 will die italienische Staatsanwaltschaft neben den Athleten auch Betreuer und Funktionäre vor Gericht bringen.

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Doping sei unter den österreichischen Athleten kein isolierter Fall gewesen, sondern eine gut organisierte Strategie, sagte der Turiner Staatsanwalt Raffaele Guariniello nach Angaben der österreichischen Nachrichtenagentur "APA".

Die Ermittlungen der italienischen Behörden seien nun abgeschlossen. Insgesamt neun Österreicher und ein Liechtensteiner müssten sich vor der Turiner Justiz verantworten.

ÖSV-Präsident unter Verdacht

Darunter sind der Präsident des Österreichischen Skiverbandes (ÖSV), Peter Schröcksnadel, die Skilangläufer Johannes Eder, Jürgen Pinter und Martin Tauber sowie die Biathleten Wolfgang Rottmann und Wolfgang Perner.

Dazu kommen von der Seite der Betreuer der Ex-ÖSV-Trainer Walter Mayer, der ehemalige ÖSV-Langlauf-Cheftrainer Emil Hoch aus Liechtenstein, der ehemaligen ÖSV-Sportdirektor für Langlauf und Biathlon, Markus Gandler, und der Sportmediziner Peter Baumgartl.

Athleten lebenslang für Olympia gesperrt

Die italienische Staatsanwaltschaft hatte am Abend des 18. Februars 2006 Olympia-Quartiere der österreichischen Sportler durchsuchen lassen und dabei Hilfsmittel für verbotene Doping-Methoden entdeckt.

Den Athleten wurde eine lebenslange Olympia-Sperre auferlegt. Im März diesen Jahres wurde bekannt, dass der Fall auch ein gerichtliches Nachspiel haben könnte. Alle zehn Beklagten haben nun 20 Tage Zeit, um den Staatsanwälten ihre Verteidigungsschriften vorzulegen.