FIS vergibt 21 Ski-Weltcups nach Deutschland

SID

Leipzig/Kapstadt - WM-Bewerbung verloren, dafür Weltcups am laufenden Band gewonnen. Für den Deutschen Skiverband (DSV) war der 46. FIS-Kongress in Kapstadt ein Erfolg.

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Zwei Tage nach der Niederlage von Oberstdorf bei der Bewerbung um die nordischen Ski-WM 2013 - die Titelkämpfen finden im italienischen Fleimstal statt - wurden vom Weltverband 21 Weltcups nach Deutschland vergeben. So viele wie im vorolympischen Winter 2008/09 durften deutsche Orte noch nie ausrichten.

"Mit den Weltcups sowie die zwei Weltcupwochen im Biathlon sind wir absoluter Spitzenreiter bei der Ausrichtung von hochklassigen Wintersportevents. Das ist ein schöner Vertrauensbeweis", sagte DSV-Präsident Alfons Hörmannn.

Gleichzeitig kündigte er an, dass sich Oberstdorf in zwei Jahren erneut um eine nordische Ski-WM bewerben wolle.

Langläufer in Düsseldorf

Im alpinen Bereich gibt es sechs Rennen in Garmisch-Partenkirchen und Ofterschwang. Die Skispringer starten siebenmal in Oberstdorf und Garmisch-Partenkirchen während der Vierschanzentournee, in Willingen, Klingenthal und Oberstdorf bei der neu ins Leben gerufenen Team-Tour.

Die Langläufer gastieren in Düsseldorf und Oberhof, die Kombinierer sind ebenfalls in Oberhof und Schonach zu Gast. Zwei weitere Weltcuprennen in der Nordischen Kombination könnten in Abstimmung mit den Fernseh-Partnern für Ruhpolding am letzten Januar-Wochenende noch dazu kommen.

"Ich schätze die Chancen dafür auf 80 Prozent", sagte Kombinierer-Bundestrainer Hermann Weinbuch.

Kombination mit der größten Veränderung

Bei den Kombinierern, der traditionsreichsten nordischen Disziplin und Keimzelle des Sports, gab es die größten Veränderungen. Sie wird organisatorisch enger an das Skispringen angebunden, um noch häufiger als bisher beide Sportarten gemeinsam an einem Ort durchführen zu können und international populärer zu werden.

In Deutschland rangierte die Kombination bei den TV-Einschaltquoten im vergangenen Winter immerhin an Platz vier hinter Biathlon, Skispringen und Eisschnelllauf, aber noch vor Langlauf und Ski alpin.

Sommer-Grand-Prix abgesagt

Abgesagt wurde komplett der seit vielen Jahren zum internationalen Wettkampfkalender der Kombinierer gehörende Sommer-Grand Prix. Dafür sollen in der letzten Juli-Woche in Hinterzarten, Einsiedeln und voraussichtlich Oberstdorf drei Test-Wettkämpfe nach den geplanten Regel-Änderungen durchgeführt werden.

In Zukunft wird es nach den Plänen generell nur noch Kombi-Wettkämpfe mit einem Durchgang auf der Schanze und dem Langlauf über 10 Kilometer - vergleichbar mit dem bisherigen Sprint - sowie Team-Wettkämpfe geben. Im Oktober wird dann der FIS-Vorstand endgültig darüber beschließen.

Das wäre de facto das Ende des Gundersen-Wettkampfs (2 Sprünge, 15 km Lauf), der ältesten Disziplin. Für die WM 2009 in Liberec sind aber neben Sprint und Team auch noch Gundersen und Massenstart ausgeschrieben.

Kompromisse nötig

"Die geplanten Veränderungen sind natürlich massiv. Damit besteht aber die Riesenchance, die Kombination weltweit populärer zu machen. Deshalb waren wir bereit, auch einige Kompromisse einzugehen", sagte Hermann Weinbuch, der auch Mitglied des zuständigen FIS-Komitees ist.

"Das sind schon krasse Einschnitte, über deren Auswirkungen bis hin zur Traininggestaltung wir noch nachdenken müssen. Gut wäre es, wenn wir durch die Veränderungen wieder mehr teilnehmende Nationen hätten", kommentierte der viermalige Weltmeister Ronny Ackermann.