Schlierenzauer gewinnt am Holmenkollen

SID
Wintersport, Skispringen, Schlierenzauer
© DPA

Oslo/Frankfurt/Main - Die deutschen Skispringer zogen bei der Windlotterie in Oslo nur Nieten, Gregor Schlierenzauer als letzter Weltcupsieger auf der ältesten Schanze der Welt das große Los.

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Der Österreicher feierte am Holmenkollen seinen vierten Saisonsieg und sicherte sich damit auch den Gesamterfolg im Nordic Tournament. Michael Uhrmann verbuchte als bester DSV-Starter mit Rang zehn zumindest seine zweitbeste Saisonplatzierung.

"Damit kann ich leben, zumal es in der Luft ein bisschen turbulent zuging", sagte Uhrmann nach zwei Sprüngen auf 115 Meter.

Da lag einiges im Argen 

Martin Schmitt, am Samstag noch Zweiter der Qualifikation, konnte sein Potenzial im Wettkampf erneut nicht abrufen. Mit Weiten von 107,5 und 119 Metern belegte der 30-Jährige nur den 16. Platz. "Der Wettkampf war sehr vom Wind beeinflusst. Das Windnetz war etwas dürftig und lückenhaft. Da lag einiges im Argen", kritisierte Schmitt.

In die gleiche Kerbe schlug Michael Neumayer, der mit Sprüngen von 112 und 114,5 Metern 17. wurde. "Ich hoffe, dass hier eine schöne Schanze hinkommt mit besseren Windnetzen", sagte der Berchtesgadener. Georg Späth (Oberstdorf) belegte Rang 18, Junioren-Weltmeister Andreas Wank (Oberhof) verpasste als 43. das Finale.

Eintrag in die Geschichtsbücher 

Da die Anlage auf dem Osloer Hausberg im kommenden Jahr für die WM 2011 komplett umgebaut wird, geht Schlierenzauer als letzter Sieger auf dem 1892 errichteten Bakken in die Skisprung-Geschichtsbücher ein. "Zum letzten Mal hier und damit auch das Nordic Tournament zu gewinnen, ist gewaltig.

Das ist eine Entschädigung dafür, dass es bei der Vierschanzentournee nicht gereicht hat", sagte der Skiflug-Weltmeister. Mit Sprüngen von 125 und 123,5 Metern verwies er die Norweger Tom Hilde und Björn Einar Romören auf die Plätze.

Kojonkowski dementiert 

Während im Weltcup alle Entscheidungen gefallen sind, ist die Nachfolge von Bundestrainer Peter Rohwein weiter offen. Ein erstes Gespräch zwischen Andreas Bauer, dem Sprungtrainer der Nordischen Kombinierer, mit der Verbandsführung blieb ohne Ergebnis.

Norwegens Chefcoach Mika Kojonkoski dementierte ein Interesse des Deutschen Skiverbandes (DSV). "Das sind alles nur Spekulationen. Es hat keine offizielle Anfrage und kein Gespräch gegeben", sagte Kojonkoski dem "ZDF".

Weinbuch hofft auf Bauer 

Während Rohwein für Bauer plädiert, hofft Kombinations-Bundestrainer Hermann Weinbuch auf dessen Verbleib. "Man hat auch mit mir gesprochen. Ich hätte den Andi gerne weiter an meiner Seite, weil wir gut und erfolgreich zusammenarbeiten.

Ich kann aber auch den DSV verstehen, weil der Skisprung sehr wichtig für den Verband ist. Wenn er gehen sollte, wird die Kombination auch weiterleben", sagte Weinbuch.

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