Neuners Schlaf-Kur erfolgreich

SID
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© Getty

Oslo - Weltcup-Spitzenreiterin Magdalena Neuner ist nach einer "Schlaf-Kur" wieder fit, Verfolgerin Andrea Henkel will im Kampf um den Gesamtweltcup (im SPOX-LIVE-TICKER) das scheinbar Unmögliche doch noch möglich machen.

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"Vorbei ist es erst am Sonntag. Kämpfen können wir alle", sagte die Weltcup-Siegerin des Vorjahrs beim Training in Oslo. Ihre am Vortag über Kopf- und Gliederschmerzen klagende Teamkollegin Magdalena Neuner scheint den Kampf gegen die aufkommende Grippe gewonnen zu haben.

"Medikamente dürfen wir eh nicht nehmen. Aber ich habe viel geschlafen. Es geht es wieder besser", sagte sie. Trotz des Schmuddelwetters kündigte sie entschlossen an: "Ich ziehe das jetzt voll durch." 

Vor den letzten zwei der 26 Rennen der Saison führt Neuner in der Gesamtwertung mit 773 Punkten vor Andrea Henkel (755) und Sandrine Bailly (751).

Vor dem Eintrag ins Geschichtsbuch

Nachdem Deutschlands Sportlerin des Jahres bereits die kleinen Kristallkugeln im Massenstart und im Sprint holte, kann sie am berühmten Holmenkollen als jüngste Biathletin auch noch den Gesamtweltcup gewinnen.

"Das interessiert mich nicht so sehr. Ich konzentriere mich lieber auf meinen Wettkampf. Ich versuche, einfach mein Bestes zu geben, dann kommt alles andere von allein", sagte die 21-Jährige.

In der vor den letzten beiden Rennen durch drei Streichresultate bereinigten Wertung hat Neuner bereits einen Vorsprung von 25 Punkten vor Henkel und liegt sogar 27 Zähler vor Bailly.

Patzer nicht erlaubt

Für einen Weltcupsieg gibt es 50 Punkte - große Patzer darf sich also keine der drei Titelanwärterinnen leisten. Im Vorjahr hatte Andrea Henkel aus ähnlich aussichtsloser Position noch die Wende geschafft.

Sie spricht also aus Erfahrung, wenn sie sagt: "Ich weiß, dass es noch möglich ist."

Beim "Schnick-Schnack-Schnuck" - einem beliebten Kinderspiel - für das norwegische Fernsehen hat Magdalena Neuner die Große Kristallkugel im direkten Duell mit den beiden Rivalinnen schon gewonnen.

"Aber erst im zweiten Anlauf", verriet sie. Trotzdem freute sie sich vor der TV-Kamera so, als ob sie den Pott schon in Händen halten würde.

Gutes Klima im Team

Trotz des harten Kampfes um die große Kugel dürfte es keine Dissonanzen im deutschen Team geben. "In unserer Mannschaft herrscht ein prima Klima. Da wird Leistung bedingungslos anerkannt. Konkurrentinnen sind wir nur auf der Strecke", sagte Andrea Henkel.

Auch Bundestrainer Uwe Müssiggang hatte immer wieder "von der harmonischsten Mannschaft seiner Trainer-Laufbahn" berichtet.