Marathon-Maria weiter im Weltcup-Stress

SID
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© Getty

Zwiesel - Erst beklagte Cheftrainer Mathias Berthold den zu engen Wettkampf-Kalender, dann bekam seine Vielfahrerin Maria Riesch gleich eine Zwangspause.

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Doch nach dem nervenzehrenden wetterbedingten Ausfall in Zwiesel ging das Marathon-Programm für die Allrounderin gleich Richtung Schweiz weiter, zur vorletzten Weltcup-Station.

"Wenn es gut läuft, steckt man das Ganze leichter weg. Aber es geht schon an die Substanz, vor allem das Reisen", sagte die Partenkirchenerin, die alle 30 Saison-Rennen bestritt und nun den Lohn für die Mühen einstreichen will: Sechs Rennen vor Saisonende ist sie im Gesamtweltcup aussichtsreiche Dritte, die Disziplin-Wertungen im Super-G und in der Super-Kombination führt sie an.

Riesch steckt Strapazen weg

Im Kampf um die begehrten Trophäen nimmt Maria Riesch, die im Laufe des Winters einige Kilo Gewicht verloren hat, große Strapazen in Kauf. "Als Leistungssportler möchte man das Maximum rausholen und es macht Spaß", sagte sie.

Noch steckt Deutschlands Vorzeigefahrerin die Belastungen gut weg. "Maria kommt das straffe Programm eher entgegen", sagte Berthold über seine Leistungsträgerin, die schon immer mehr Wert auf Schneetraining gelegt hat und in diesem Jahr konditionell so stark wie nie zuvor ist.

Allerdings sorgt sich Berthold auch um die Gesundheit der schon zweimal wegen Kreuzbandrissen pausierenden Partenkirchenerin. Bei zu hohen Belastungen sei die Verletzungsgefahr auch größer, weil die Sportlerinnen nach vielen Reisen müde seien.

"Programm ist ein Wahnsinn"

"Das Programm ist für Vielfahrer die nächsten Wochen ein Wahnsinn", klagte der Österreicher mit Blick auf die Hatz vom Bayerischen Wald in die Schweiz und weiter zum Finale nach Bormio.

Berthold machte sich für eine bessere Rennaufteilung oder weniger Rennen stark. So könnten Weltcup-Stationen mit zwei Abfahrten an einem Ort hilfreich sein, meinte Berthold, der wohl auch in der neuen Saison die Damen-Riege betreuen wird.

Weniger Reisen fände auch Maria Riesch nicht schlecht. "Wir haben zehn Abfahrten, ich verstehe nicht, warum wir nicht zwei oder drei Doppelabfahrten haben können", fragte sich die sechsmalige Weltcup-Gewinnerin.

In diesem Fall würden nicht nur weniger Reisen anfallen, sondern auch weniger Trainingsfahrten - dagegen spricht, dass die Abwechslung der Strecken etwas verloren geht und weniger Orte die Königsdisziplin beheimaten können.

Schild und Pärson auch immer dabei

Neben Riesch haben auch Marlies Schild (Österreich) und die siebenmalige Weltmeisterin Anja Pärson alle Rennen auf dem Buckel. Pärson beispielsweise nahm sich im Vorwinter schon Auszeiten, Schild will das künftig tun und auf die eine oder andere Abfahrt verzichten.

Für Riesch kommt das nicht in Frage. "Rennen möchte ich keine auslassen", sagte Riesch - bestenfalls ein paar Trainings-Abfahrten werde sie künftig aus ihrem Kalender streichen.