Hitzer gewinnt erstmals einen Weltcup

SID
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© DPA

Chanty Mansijsk/Leipzig - Als Sprint-Siegerin Magdalena Neuner schwächelte, sprang ihre Zimmer-Kollegin Katrin Hitzer in die Bresche.

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Die 21 Jahre alte Gosheimerin hat im sibirischen Chanty Mansijsk beim Verfolgungsrennen über zehn Kilometer ihren ersten Weltcupsieg mit einem langen Kuss auf ihre Ski gefeiert und Bundestrainer Uwe Müssiggang zu einem überschwänglichen Lob mit viel Vorschusslorbeer verleitet.

"Heute hat Katrin das gezeigt, was sie kann. Ich habe es nach ihren Trainingsleistungen schon lange erwartet. Es wird nicht ihr letzter Sieg bleiben", schwärmte Müssiggang, der auch über den dritten Rang der Großbreitenbacherin Andrea Henkel hinter Weltcup-Spitzenreiterin Sandrine Bailly jubelte.

Hitzer überholte in den relativ leichten sibirischen Loipen 1,8 Kilometer vor dem Ziel die Französin, die nach dem vierten Schießen die Führung von Magdalena Neuner übernommen hatte.

Neuner mit sieben Fahrkarten

Neuner verfehlte nach makellosem Liegendschießen im Stehendanschlag sieben der zehn Scheiben und fiel auf den fünften Platz zurück.

Das 12,5 Kilometer lange Jagdrennen der Männer hatte zuvor der norwegische Doppel-Weltmeister Emil Hegle Svendsen vor Tomasz Sikora (Polen) gewonnen.

Als bestplatzierter der nur vier deutschen Starter schaffte der makellos schießende Schlechinger Andreas Birnbacher hinter dem Russen Andrej Makowejew mit dem vierten Platz sein bestes Saison-Resultat.

"Bin überglücklich"

"Ich bin überglücklich. Ich habe so lange auf einen Podestplatz gehofft. Doch gerade heute hatte ich damit nicht gerechnet, denn ich fühlte mich müde und lasch", erzählte Hitzer.

"Das Erfolgsrezept war wohl, dass ich es übers Schießen machen wollte - und das hat mit nur einer Strafrunde prima geklappt", schätzte sie ein.

Die Skijägerin von der Schwäbischen Alb hatte 500 Meter vor dem Ziel fünf Sekunden Vorsprung und lies sich auch von der mit der "zweiten Luft" nochmals angreifenden Bailly nicht beirren.

"Mein Motto war schon immer: Schaue nie nach hinten, sondern immer nach vorn. Das war heute goldrichtig", sagte die Bundeswehr-Sportsoldatin.

Wilhelm Achte, Glagow Neunte

Das erstklassige Mannschaftsergebnis der deutschen Frauen hinter Hitzer, Henkel und Neuner komplettierten Kati Wilhelm auf dem achten Platz und Martina Glagow, die als einzige Skijägerin ohne Strafrunde über den Kurs kam, als Neunte.

Im Weltcup führt Bailly vor den letzten vier Rennen mit 730 Punkten vor Henkel (707), Neuner (695), Wilhelm (620) und Glagow (572).

Wie Hitzer hatte sich auch der nur als 31. gestartete Birnbacher vorher nicht viel ausgerechnet. Er dankte den Technikern für die Präparation von "Superski".

Bis kurz vor dem Ziel hatte er sogar den dritten Platz in Reichweite. "Doch die Attacke von Makowejew konnte ich nicht parieren. Ich war schon ziemlich kaputt, bin aber trotzdem vor allen wegen der vier 'Nuller' superzufrieden", sagte Birnbacher.