Baldige Klärung mit Bauer

SID
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© DPA

Frankfurt/Main - Klotzen statt Kleckern: Der finanziell nicht auf Rosen gebettete Deutsche Skiverband (DSV) wird noch in dieser Woche ein Gespräch mit Andreas Bauer (im Bild) über die mögliche Nachfolge von Peter Rohwein führen und für den neuen Skisprung-Bundestrainer notfalls tief in die Tasche greifen.

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"Das Thema Geld klammern wir bei der Suche aus. An einer so exponierten Stelle zu sparen, wäre falsch. Natürlich spielen finanzielle Vernunftsaspekte eine Rolle, aber wir werden nicht die billigste Lösung suchen", sagte DSV-Präsident Alfons Hörmann.

Hörmann bestätigte, dass es bald ein Gespräch zwischen DSV-Sportdirektor Thomas Pfüller und Bauer geben wird. Der Sprungtrainer der Nordischen Kombinierer sei "einer der Top-Kandidaten" für den zum Saisonende freiwerdenden Posten.

Bauer will Klarheit 

Der 44-Jährige erfülle fachlich und menschlich alle Voraussetzungen und verfüge über die nötige Erfahrung. Bauer hatte erklärt, er wolle noch vor dem Weltcup-Finale der Kombinierer am kommenden Wochenende in Oslo Klarheit darüber haben, wohin die Reise gehe.

Bauer gilt zwar als Favorit auf die Rohwein-Nachfolge, ist aber nicht der einzige Anwärter. "Es werden Gespräche mit mehreren Kandidaten geführt, alles andere wäre fahrlässig", stellte Hörmann klar.

Sollten die Verhandlungen mit Bauer scheitern, wäre wohl der Schweizer Bernie Schödler der aussichtsreichste Kandidat. Eine Verpflichtung von Norwegens Chefcoach Mika Kojonkoski oder B-Kader-Trainer Heinz Kuttin scheint dagegen eher unwahrscheinlich.

"Das Beste ist gut genug"

Entscheidend wird sein, wem der Verband am ehesten zutraut, der am Boden liegenden einstigen Vorzeigedisziplin auf die Beine zu helfen. "Wir wollen den Skisprung in Deutschland wieder nach oben bringen, denn er hat großen Einfluss auf die Entwicklung des Verbandes, auch die wirtschaftliche. Da ist nur das Beste gut genug", sagte Hörmann.

Bei der Verpflichtung des neuen Coaches will sich der Verband daher nicht unter Zeitdruck setzen lassen. "Die Qualität des neuen Bundestrainers ist wichtiger als die Zeit, in der wir ihn verpflichten.

Die Besetzung des Cheftrainerpostens ist ohnehin nur eine der Fragen, die zu klären sind", sagte der DSV-Präsident. Es gehe darum, die gesamte Struktur zu erneuern.

Bauer stellt Forderungen

Bauer hatte bereits erklärt, dass er nur zur Verfügung stünde, wenn der Verband bestimmte Forderungen erfüllt. "Ich halte nicht viel von unserem Stützpunktsystem. Die Linie muss von oben vorgegeben werden. In dieser Frage bin ich von Reinhard Heß geprägt worden. Es kann nicht sein, dass bestimmte Dinge unterschiedlich gehandhabt werden", sagte Bauer.

Hörmann signalisierte in diesem Punkt bereits Unterstützung: "Derjenige, der den Hut aufbekommt, muss Einfluss auf die gesamte Struktur haben."