Buttle überraschend Weltmeister

SID

Göteborg - Der Kanadier Jeffrey Buttle ist überraschend Eiskunstlauf-Weltmeister geworden. Mit einer fehlerfreien Kür dominierte der 25-Jährige den Wettkampf in Göteborg und kassierte 245,17 Punkte sowie ein Preisgeld von 45.000 US Dollar (29.000 Euro).

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Silber gewann vor 9.500 Zuschauern im ausverkauften Scandinavium Titelverteidiger Brian Joubert (231,22) aus Frankreich vor Johnny Weir (USA/221,84).

Der Berliner Peter Liebers hatte das Finale der besten 24 Läufer verpasst.

In einem spannenden Finale der letzten sechs Läufer gewann Buttle mit einer Sicherheitskür. Im Gegensatz zu Joubert sprang er keinen vierfachen Toeloop, bekam aber hohe Noten für seine Pirouetten und den Ausdruck.

Durststrecke für Kanada beendet

Zudem hatte er mit mehr als fünf Punkten einen Riesenvorsprung aus der Kurzkür. "Ich kann noch gar nicht glauben, dass ich Weltmeister geworden bin", sagte der Olympia-Dritte von 2006, der nach elf Jahren erstmals wieder WM-Gold für das Eiskunstlauf-verrückte Kanada holte.

Der letzte Weltmeister war Elvis Stojko 1997. "Das ist eine große Ehre, nach Elvis den Titel zu gewinnen", sagte der überwältigte Buttle. "Für mich ist ein Traum Wirklichkeit geworden."

Der zweimalige Weltmeister Stephane Lambiel (Schweiz/217,88) war mit der selbstbewussten Zielstellung nach Schweden gereist, einen dritten Titel einzuheimsen.

Unsaubere Sprungelemente

Er begeisterte die Zuschauer zwar mit seiner ausdrucksstarken Flamenco-Kür. Seine Sprungelemente blieben in der künstlerisch hochwertigen Darbietung allerdings unsauber, es reichte nur für Platz fünf.

Der 22-Jährige wirkte enttäuscht und musste von seinem Coach Peter Gruetter getröstet werden. Nach dem fünften Zwischenrang im Kurzprogramm war der Pirouettenkünstler über die Wertungen der Jury sogar so erbost, dass er zunächst gar nicht in der Kür antreten wollte.

Den vierten Platz belegte Daisuke Takahashi aus Japan (220,11), der seine Weltrekordleistung von den Vier-Kontinente-Meisterschaften mit 264,41 Zählern nicht annähernd wiederholen konnte.

Nur ein vierfacher Toeloop war sauber, beim zweiten landete der 22-Jährige auf zwei Füßen.