Riesch baut Führung in Super-G-Weltcup aus

SID
Ski alpin, Riesch
© DPA

Sestriere - Maria Riesch hat das halbe Dutzend Podest-Plätze voll gemacht und klaren Kurs auf den ersten deutschen Gewinn einer Disziplin-Wertung im Weltcup seit sechs Jahren genommen.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Mit Rang drei beim Super-G im italienischen Sestriere brachte sich die Rennfahrerin aus Partenkirchen in eine glänzende Ausgangsposition, um am 13. März in Bormio zum ersten Mal in ihrer Karriere eine glitzernde Kristallkugel in die Höhe zu recken.

Überschattet wurde das Rennen, bei dem sich die Schweizerin Fabienne Suter und die Österreicherin Andrea Fischbacher zeitgleich den Sieg teilten, von einem schweren Sturz der Österreicherin Maria Holaus. Die Abfahrt gewann die Amerikanerin Lindsey Vonn (USA), Riesch wurde hier Sechste.

"Ein bisschen nervös" 

Begünstigt vom Super-G-Ausfall ihrer bisher ärgsten Rivalin Emily Brydon (Kanada) liegt Riesch nun mit 334 Punkten vor den beiden Österreicherinnen Elisabeth Görgl (281) und Renate Götschl (261) im Kampf um die Kleine Super-G-Kugel klar in Front.

"Ich war im Starthäuschen schon ein bisschen nervös, weil ich das Rote Trikot anhatte und es in der Weltcup-Wertung hinter mir ziemlich eng zuging", gab die 23-jährige Riesch nach dem Rennen zu.

"Jetzt kann ich beim Super-G-Finale viel lockerer an den Start gehen als heute. Ich habe jetzt schon einen psychologischen Vorteil, glaube ich."

Riesch zurückhaltend 

"Ein Rennen nur noch und 53 Punkte, das ist doch einigermaßen komfortabel", sagte die sonst mit Erfolgsprognosen eher zurückhaltende Riesch.

"Aber man weiß nie, was passiert. Ich hoffe natürlich, dass ich sie gewinne." Auch Wolfgang Maier glaubt mittlerweile fest daran, dass erstmals seit Hilde Gerg (2002) wieder eine Fahrerin des Deutschen Skiverbands (DSV) am Ende des Winters eine der begehrten Disziplin-Trophäen mit nach Hause nehmen darf.

"Das ist sehr realistisch, dass sie die gewinnen kann", sagte der DSV-Alpin-Direktor. Über weitere Weltcup-Punkte konnte sich Maier am Samstag durch Platz 26 von Gina Stechert (Oberstdorf) freuen, die beim Super-G als 34. dann leer ausging.

Weiter in Schlagdistanz 

Allrounderin Riesch konnte im Laufe des Wochenendes sogar in der Weltcup-Gesamtwertung wieder Boden gut machen. Hinter der Doppelspitze mit Vonn und der Österreicherin Nicole Hosp (beide 983 Punkte) liegt Riesch (881) als Dritte bei noch zwölf ausstehenden Wettbewerben durchaus noch in Schlagdistanz.

Das Hoffen auf einen möglichen Gewinn des Gesamt-Klassements durch die deutsche Vorzeigefahrerin ist für Maier aber nicht realistisch: "Wenn sie sich unter den ersten drei bewegt, ist das ein Megaerfolg."

Wie in einem Alptraum endete das Rennwochenende für die Österreicherin Maria Holaus, die erst vor drei Wochen beim Super-G in Cortina ihren ersten Weltcup-Sieg gefeiert hatte.

Bewusstlos im Fangnetz 

Die 24-Jährige Speed-Spezialistin war bei hoher Geschwindigkeit gestürzt, bewusstlos im Fangnetz liegen geblieben und mit dem Hubschrauber ins Krankenhaus nach Turin gebracht worden.

Nach einer ersten Diagnose erlitt sie ein Schleudertrauma. Weitere Untersuchungen sollten Aufschluss über mögliche Verletzungen insbesondere im Kniebereich geben.