Heel gewinnt überraschend

SID
Werner, Heel
© Getty

Kvitfjell - Während Überraschungsmann Werner Heel überschwänglich seinen ersten Weltcup-Sieg feierte, gab sich der heimliche Sieger Bode Miller betont cool.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

"Das Zählen überlasse ich anderen, ich rechne erst nach dem letzten Rennen ab", sagte der in der Gesamtwertung führende US-Skistar, nachdem ihm mit Rang zwei vor dem Österreicher Klaus Kröll bei der Abfahrt im norwegischen Kvitfjell ein Big Point im Kampf um die Große Kristallkugel gelungen war.

Da in dem Österreicher Benjamin Raich sein härtester Rivale als 37. ohne Punkte da stand, nimmt Millers zweiter Sieg im Gesamtklassement bei nun 125 Punkten immer konkretere Formen an.

Das Speed-Team des Deutschen Skiverbandes (DSV) blieb bei dem Anfang Februar in Val d'Isere/Frankreich ausgefallenen und in Kvitfjell nachgeholten Rennen ohne Punkte.

Miller mit Chance auf drei Kugeln

Miller hat nach seinem neunten Podiumsplatz des Winters sogar gute Chancen, zum ersten Mal in seiner Karriere am Ende der Saison gleich drei der begehrten Kristallkugeln mit nach Hause zu nehmen.

In der Super-Kombination steht der Spitzenreiter der Gesamtwertung als Sieger bereits fest und auch in der Abfahrt rückt der 30-Jährige mit nunmehr 479 Punkten aus acht von zehn Wettbewerben dem Führenden Schweizer Didier Cuche (504) immer näher auf die Pelle. Schon bei der zweiten Abfahrt in Kvitfjell könnte der seit Wochen in Topform fahrende Miller weitere Zähler gut machen, um für den Showdown beim Saisonfinale in Bormio/Italien Mitte März gute Karten zu haben.

Deutsche mit schwacher Vorstellung 

Die deutschen Herren wollten das neuerlich schwache Abschneiden in einem Speed-Rennen am liebsten schnell abhaken. "Das war eine total verpatzte Abfahrt. Darüber muss man nicht viele Worte verlieren", sagte Johannes Stehle, der als 41. noch bester DSV-Starter war.

Der am Vortag im Training gestürzte Stephan Keppler ging wegen morgens einsetzender Knieschmerzen gar nicht an den Start. Peter Strodl schied aus.

Heel außer sich vor Freude

Außer sich vor Freude war Premieren-Sieger Heel. "Ich kann es gar nicht fassen, dass ist unbegreiflich. Ich bin überwältigt", sprudelte es aus dem 25-Jährigen heraus, der bislang einen sechsten Platz vom Winter-Auftakt in Lake Louise/Kanada als beste Weltcup-Platzierung vorzuweisen hatte.

"Ich habe diese Saison schon einige Male angedeutet, dass ich gut fahren kann, es aber noch nie ganz herunter gebracht." Was er auf der Ergebnistafel sah, obwohl die Favoriten schon im Ziel waren, konnte der Außenseiter dann auch kaum glauben: "Ich habe nur meinen Namen gesehen und den Einser daneben. Das ist echt abgefahren."