Greis gewinnt Verfolgungsrennen

SID
Greis, Michael, Biathlon
© Getty

Pyeongchang - Kaum ist Michael Greis richtig gesund, schon siegt er wieder. Mit einer beeindruckenden Aufholjagd hat der dreimalige Olympiasieger beim Weltcup in Pyeongchang seinen vierten Saison-Erfolg trotz drei Strafrunden unter Dach und Fach gebracht.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

"Es war extrem hart, denn die Bedingungen waren schwierig. Ein glückliches Ende für mich", sagte der Allgäuer nach seiner bärenstarken Vorstellung im Verfolgungsrennen am Freitag im nächsten WM-Ort.

"Mit der Gesundheit ist die Kraft zurückgekommen. Aber dass er das so umsetzt, damit habe ich nicht gerechnet", sagte Bundestrainer Frank Ullrich, der sich über vier deutsche Skijäger in den Top Ten freuen durfte.

Starke Mannschaftsleistung

Auf einer "knackig harten, sehr selektiven Strecke" (Ullrich) im fernen Südkorea zeigten die deutschen Skijäger wie auch schon im Sprint trotz widriger äußerer Bedingungen eine starke Mannschaftsleistung.

Der über Schienbeinschmerzen klagende Michael Rösch (1 Schießfehler) beendete das 12,5-Kilometer-Rennen hinter den Norwegern Halvard Hanevold und Alexander Os auf Rang vier. "Ich bin froh, dass ich überhaupt im Ziel angekommen bin", sagte er. Alexander Wolf (2) wurde Sechster; Andreas Birnbacher (5) Neunter. Nach sechs Schießfehlern musste der mit großen Hoffnungen gestartete Sprint-Vierte Daniel Graf mit Rang 17 vorlieb nehmen. Christoph Stephan (5) kam in dem Flutlichtrennen auf Pang 22.

Nervenstärke beim letzten Schießen

Der spätere Sieger Greis war als Zehnter mit einem Rückstand von einer Minute auf Sprintgewinner Emil Svendsen (Norwegen) gestartet. Gleich beim ersten Liegendschießen zielte Greis zweimal daneben, musste deshalb 300 Extra-Meter laufen. Auch beim ersten Stehendschießen leistete sich der 31-Jährige eine Fahrkarte, doch dann zeigte er seine Klasse.

Während die Konkurrenz beim finalen Gastspiel am Schießstand patzte, blieb der Gesamtweltcup-Gewinner des Vorjahres fehlerfrei. "Da konnte ich entspannt in die Schlussrunde gehen", sagte er und gewann mit einem Vorsprung von 12,4 Sekunden vor Hanevold.

Sechster im Gesamt-Weltcup

Nachdem Greis bei der vor zwei Wochen zu Ende gegangenen WM in Östersund gleich am ersten Wochenende krank geworden war und auf seine Starts im Sprint und in der Verfolgung verzichten musste, zeigte er in Südkorea, was möglich gewesen wäre.

Unmittelbar vor der WM hatte der Allgäuer bereits bei den Weltcups in Ruhpolding und Antholz seine Klasse gezeigt und sich mit drei Siegen für den Medaillenkampf empfohlen. In den Einzelrennen blieb er ohne Medaillen, holte aber Gold in der Mixed- und Bronze in der Männer- Staffel.

In der Weltcup-Gesamtwertung ist Greis als bester Deutscher Sechster (436 Punkte). Weiter in Führung liegt der in Südkorea fehlende Ole Einar Björndalen (735). Der Norweger hat 146 Zähler Vorsprung auf den Russen Dimitri Jaroschenko und liegt 194 Zähler vor dessen Landsmann Maxim Tschudow.