Deutsches Team in WM-Form

SID

Östersund - 48 von 50 und 79 von 80 im WM-Abschlusstraining - die Treffer-Bilanz von Weltcup-Spitzenreiterin Kati Wilhelm und Katrin Hitzer heizen den ohnehin beispiellosen Optimismus der deutschen Skijägerinnen noch mehr an.

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"Ich will in Östersund mindestens eine Einzelmedaille - am besten schon im ersten Rennen. Dann wird das Warten nicht so nervig", sagte die auch bei ihrer siebten Biathlon-WM von Lampenfieber geplagte Kati Wilhelm.

Im Vorjahr musste sie bis zum WM-Schlusstag auf das erhoffte Edelmetall warten. Auch die erstmals bei einem WM-Sprint startende Hitzer gibt sich zuversichtlich. "Wenn's im Rennen so wie im Training läuft, könnte ich sogar gewinnen", ergänzte sie mit schelmischem Lächeln.

Gold am Geburtstag? 

Auf ein selbstbereitetes Geschenk zum 21. Geburtstag hofft beim 7,5 Kilometer langen Auftaktrennen Titelverteidigerin Magdalena Neuner. "Ich werde aber nicht an den Start gehen und nur daran denken, dass ich Geburtstag habe. Das wäre nicht gut für die Konzentration", bemerkte die vor Jahresfrist zum Superstar aufgestiegene Wallgauerin.

Großen Geburtstags-Feierlichkeiten hat sie ebenfalls eine Absage erteilt. "Darauf lege ich keinen Wert. Wir werden wohl am Nachmittag nach dem WM-Auftakt im Hotel alle zusammen Kaffee trinken und ein Stückchen Kuchen essen. Mehr nicht", sagte sie.

Kein Blutwurz

Auf Extra-Präsente - im Vorjahr überraschten sie die Team-Kolleginnen mit einem selbst gereimten Gedicht sowie 20 Fläschchen Blutwurz - wird Neuner im lautstarken Team-Hotel mit Disco-Klängen bis in die frühen Morgenstunden ebenfalls verzichten müssen.

"Von mir bekommt sie ein kleines Geschenk - aber nicht im Rennen. Schließlich haben wir auch schon unser 'Fünfjähriges' im gemeinsamen Zimmer", kündigte Katrin Hitzer an.

Greis übervorsichtig

Die deutschen Farben vertreten in den Sprints am Starttag Martina Glagow, Fahnen-Trägerin Andrea Henkel, Katrin Hitzer, Magdalena Neuner und Kati Wilhelm. Bei den Männer treten über 10 Kilometer (ab 14.15 Uhr) auf den bestens präparierten Strecken in Mittelschweden Andreas Birnbacher, Daniel Graf, Michael Greis und Alexander Wolf (Oberhof) an.

"Ich will gleich eine Medaille", formulierte der dreimalige Olympiasieger Greis seine Ambitionen und "schwänzte" die Pressekonferenz.

"Zu einem Prozent hat er in seinem Körper eine aufkommende Erkältung gehört", erläuterte DSV-Pressesprecher Stefan Schwarzbach die "reine Vorsichtsmaßnahme". Schließlich soll das vom Verband vorgegebene Ziel des WM-Teams mit "sechs bis sieben Medaillen" (Sportdirektor Thomas Pfüller) nicht gefährdet werden.

70.000 Zuschauer erwartet

Für die schwedischen Organisatoren sind die Titelkämpfe schon vor dem Start eine Erfolgsgeschichte. Mit mehr als 40.000 im Vorverkauf abgesetzten Tickets wurden die Zuschauererwartungen schon übertroffen.

Die Plätze im riesigen VIP-Zelt sind ebenso ausverkauft wie das Stadion mit 10.000 Besuchern am Schlusstag. WM-Koordinatorin Gun Fahlander: "Insgesamt rechnen wir mit 70.000 Zuschauern. Das sind weit mehr, als es unsere ursprünglichen Planungen vorgesehen haben."