Deutsche unterschreiben Erklärungen

SID
Wintersport, Biathlon, Greis
© DPA

München - In der Affäre um die anonyme Anzeige mit unbewiesenen Doping-Vorwürfen haben die deutschen Biathleten vor der Abreise zu den nächsten Weltcup-Rennen in Südkorea die erweiterten Eidesstattlichen Erklärungen abgegeben.

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"Vor dem Abflug haben alle unterschrieben", sagte Stefan Schwarzbach, der Sprecher des Deutschen Skiverbandes (DSV). In der neuen Eidesstattlichen Erklärung stellen die Sportler fest, dass sie weder "Blutdoping oder vergleichbare unerlaubte Leistungsmanipulationen des menschlichen Körpers" vorgenommen haben oder vornehmen haben lassen.

Schützenhilfe für die Biathleten gab es von Dirk-Reiner Martens, Richter am Internationalen Sportgerichtshof CAS in Lausanne. Die Eidesstattlichen Erklärungen der Sportler seien "schon sehr weitreichend. Das deckt alles weitgehend ab", hatte der Jurist bereits zuvor festgestellt.

"Es ist Rufmord" 

Die vor eineinhalb Wochen in Wien eingegangene anonyme Anzeige wird mittlerweile von der Staatsanwaltschaft München I geprüft. Der Leitende Oberstaatsanwalt Christian Schmidt-Sommerfeld erklärte am Freitag, dass noch keine Ermittlungen eingeleitet wurden. "Wir sind daran interessiert, dass so schnell wie möglich ermittelt wird", sagte Schwarzbach. Der DSV hat im Zuge der Doping-Verdächtigungen Anzeige gegen Unbekannt gestellt.

"Da leben wir in einem komischen System. Ich muss Eidesstattliche Versicherungen abgeben, damit man etwas machen kann gegen die Leute, die Gerüchte streuen. Im Endeffekt muss ich mich rechtfertigen für etwas, wofür ich nichts kann. Das ist Rufmord uns gegenüber, und es ist einfach nicht fair", hatte der dreimalige Olympiasieger Michael Greis bereits am Rande der Weltmeisterschaften in Östersund erklärt.

Kaum Chancen auf Gesamtsieg 

Der Allgäuer Mixedstaffel-Weltmeister peilt in den letzten Saisonrennen noch einen Sieg an, nachdem er bei der WM in den Einzelrennen ohne Medaille geblieben war und kaum noch eine Chance hat, seinen Weltcup-Gesamtsieg aus dem Vorjahr zu wiederholen.

Vor den letzten drei Weltcup-Wochen in Südkorea, Russland und Norwegen mit insgesamt acht Einzelrennen und einer Mixedstaffel kämpfen dagegen die vier deutschen Staffel-Weltmeisterinnen noch um die große Kristallkugel. Andrea Henkel (576 Punkte), Martina Glagow (532), Kati Wilhelm (531) und Magdalena Neuner (524) belegen vier der ersten fünf Plätze.