DSV-Springer verpatzen WM-Generalprobe

SID
uhrmann, willingen
© Getty

Willingen - Nach der verpatzten WM-Generalprobe fahren Deutschlands Skispringer nur mit vagen Medaillen-Hoffnungen zu den Titelkämpfen im Skifliegen nach Oberstdorf.

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Der fünfte Platz beim Mannschafts-Weltcup in Willingen sorgte im deutschen Lager für Ernüchterung statt der erhofften Aufbruchstimmung. "Die ersten drei Mannschaften waren auf jeder Position stärker besetzt als wir. Da hatten wir keine Chance", schätzte Martin Schmitt die Kräfteverhältnisse vor dem Saison-Höhepunkt in der kommenden Woche realistisch ein.

Das DSV-Quartett mit Schmitt, Michael Neumayer, Georg Späth und Michael Uhrmann (im Bild) sammelte vor 18.000 Fans an der Mühlenkopfschanze lediglich 893,2 Punkte und lag damit 159,2 Zähler hinter den siegreichen Norwegern. Auch zu Finnland (1035,4) und Österreich (999,4) fehlten Welten. "Die drei Teams sind die heißesten Anwärter auf die WM-Medaillen. Von denen hat jeder die Chance auf Gold, die haben wir nicht", räumte Schmitt ein.

Patzer von Schmitt 

Ausgerechnet der 30 Jahre alte Routinier brachte das im ersten Durchgang nach drei Runden auf Platz drei rangierende DSV-Team mit einem verunglückten Sprung auf 117,5 Meter aus dem Takt. "Wir haben ganz gut gelegen, sind dann durch den verpatzten Sprung von Martin zurückgefallen. Martin hat es mit den Bedingungen ganz bitter erwischt, aber sein Sprung war auch nicht optimal. Er hat den Schwerpunkt verloren", sagte Bundestrainer Peter Rohwein.

Im zweiten Durchgang arbeitete sich sein Team zwar vom achten auf den fünften Rang vor, doch der angestrebte Podestplatz blieb unerreichbar. "Wir waren heute etwas glücklos, sind aber in Schlagdistanz", verbreitete Rohwein Zweckoptimismus.

"Wir brauchen nur das nötige Glück"

Auch seine Schützlinge wollen trotz des Rückschlages nicht aufgeben. "Wir stehen viel schlechter da, als wir sind. Die Stimmung ist daher etwas angekratzt. Ich bin aber immer noch zuversichtlich, weil die Form stimmt. Wir brauchen nur das nötige Glück", erklärte Neumayer, der mit Weiten von 134 und 129,5 Metern erneut bester DSV-Springer war.

Dagegen konnte Uhrmann, der überraschend die Qualifikation für das Einzelspringen gewonnen hatte, nicht restlos überzeugen. "Wir dürfen den Kopf jetzt aber nicht hängen lassen, sondern müssen weiterarbeiten und es nächste Woche besser machen", forderte der Olympia-Vierte vom gesamten Team eine deutliche Steigerung. Den Glauben an Edelmetall hat Uhrmann noch nicht verloren: "Ich bin zuversichtlich, dass wir an einem guten Tag Bronze gewinnen können."