Andrea Henkel Biathlon-Weltmeisterin im Sprint

SID
Biathlon, Andrea, Henkel
© Getty

Östersund  - Mit einem souveränen Sprint-Sieg hat Andrea Henkel (in der Bildmitte) dem deutschen Biathlon-Team in Östersund einen goldenen WM- Auftakt beschert.

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Während Titelverteidigerin Magdalena Neuner, der Weltcup-Führenden Kati Wilhelm, Martina Glagow und Kathrin Hitzer beim Schießen die Hände zitterten, trumpfte die kleinste Athletin im Team von Damen-Bundestrainer Uwe Müssiggang ganz groß auf.

Mit einem Vorsprung von 12,7 Sekunden siegte die 30-Jährige nach 7,5 Kilometern in 19:43,1 Minuten vor der Russin Albina Achatowa. Platz drei belegte mit 23,2 Sekunden Rückstand die ebenfalls fehlerfrei schießende Oksana Chwostenko aus der Ukraine. Die vier anderen deutschen Starterinnen liefen nicht in die Top Ten, haben aber vor dem Verfolgungsrennen noch akzeptable Ausgangspositionen.

Vierte Goldmedaille

Andrea Henkel, die Doppel-Olympiasiegerin von 2002, holte sich bei ihrer zehnten WM-Teilnahme ihre vierte Goldmedaille. Es war der erste Titelgewinn im Sprint für die 30 Jahre alte Sportsoldatin aus dem thüringischen Großbreitenbach.

"Ich bin total zufrieden. Besser hätte ich es nicht machen können. Mit der fünftbesten Laufzeit bin ich zufrieden und im Schießen kam wie erhofft die Null", sagte sie. Die Weltcup-Gesamtsiegerin des Vorjahres übernahm nach ihrem dritten Saisonsieg auch das Gelbe Trikot von Kati Wilhelm.

Das Unternehmen Titelverteidigung begann für Geburtstagskind Magdalena Neuner zunächst maßgeschneidert. Liegend traf Deutschlands Sportlerin des Jahres alle Scheiben sicher und schnell und übernahm die Führung.

Vier Fahrkarten für Neuner

Obwohl sie das Tempo vor dem entscheidenden Schießen herausgenommen hatte, bedeuteten vier Fahrkarten für die 21-Jährige schnell das Ende aller Träume. "Ich war konzentriert, ich weiß nicht, warum die Schüsse daneben gegangen sind. Das tut weh, hat mich wieder zurückgeworfen. Im Training treffe ich alles, im Wettkampf habe ich wie praktisch das ganze Jahr beim Stehendanschlag Probleme. Das ist Kopfsache. Ich lasse mir aber meine Laune nicht ganz verderben. Wir haben ja noch ein paar Rennen", sagte sie nach Platz 17.

Wilhelm nur auf Rang 21

Für Weltcup-Spitzenreiterin Kati Wilhelm kam es noch schlimmer: Liegend verfehlte sie zwei Scheiben, traf dann im Stehendanschlag auch nur viermal und musste sich am Ende mit Platz 21 zufriedengeben.

"Ich hatte Probleme mit dem drehenden Wind", schimpfte sie. Kathrin Hitzer (Gosheim) und Martina Glagow (Mittenwald) beendeten das Sprintrennen auf den Rängen 12 und 14.

"Wir haben heute speziell stehend zu viele Fehler geschossen. Allerdings sind zum Glück die Abstände nicht so groß, als dass sich neben der verdienten Weltmeisterin Andrea Henkel nicht auch alle anderen vier am Sonntag noch gute Chancen beim Verfolgungsrennen ausrechnen könnten", sagte Bundestrainer Müssiggang.