Ackermann trotzt dem Wind-Chaos von Liberec

SID

Liberec - Dem Wind getrotzt und die Weltcup-Führung ausgebaut: Weltmeister Ronny Ackermann ist der große Gewinner des von einem Wind-Chaos begleiteten Weltcups der nordischen Kombinierer im tschechischen Liberec.

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Nur einer von drei Wettbewerben konnte am Fuße des Jested durchgeführt werden. Den Massenstart-Wettkampf beendete Ackermann als Dritter hinter dem Norweger Petter Tande und dem Finnen Ansi Kiovuranta. Damit baute der Dermbacher seine Gesamtweltcup-Führung vor den letzten sechs Wettbewerben auf 235 Punkte vor dem Amerikaner Bill Demong aus.

"Es war ein unbefriedigendes, aber für mich erfolgreiches Wochenende", zog Ackermann sein persönliches Fazit. Vor allem die lange Warterei nervte. Um überhaupt einen Wettbewerb über die Bühne zu bekommen, mussten die Kombinierer gut zehn Stunden die Wettkampf-Spannung halten. "Das ist schon anstrengend, aber wenn man dann wieder auf dem Podest steht, ist das alles vergessen", betonte der Weltmeister.

Auch Frenzel überzeugt

Im 10-km-Lauf war er von Beginn an in der Spitzengruppe gewesen, musste erst auf dem letzten Kilometer Demong davonziehen lassen. Der Rückstand war aber nicht zu groß und der bessere Springer Ackermann holte diesen locker auf. "Ich bin froh, dass nach der dreiwöchigen Wettkampfpause mit viel Training so ein Ergebnis herausgesprungen ist", meinte der Thüringer, der ebenso wie der Oberwiesenthaler Eric Frenzel als Vierter überzeugte.

Die Ausfälle der beiden anderen Wettbewerbe sahen die Beteiligten mit gemischten Gefühlen. "Ein richtiger WM-Test war das nicht, dazu waren es einfach zu schlechte Bedingungen", meinte Ackermann vorsichtig.

Schanzenrekord von Frenzel 

Der Abbruch der Springen war aber notwendig. "Die Winde kamen mit unterschiedlicher Stärke aus allen Richtungen, das wären keine fairen Springen gewesen und gefährlich obendrein", so "Acker". Leidtragender war Frenzel, der mit 140,5 Metern einen Schanzenrekord aufgestellt und dadurch echte Siegchancen hatte. Danach schlug der Wind zu.

Für die WM muss gerade um die Schanze deshalb einiges getan werden. "Ich hoffe, dass mit Windnetzen etwas abgefangen werden kann. Zumindest muss der Zeitplan überdacht werden und ein Ausweichprogramm in der Schublade liegen, falls es wieder zu Ausfällen kommt", forderte der Renndirektor des Weltverbandes FIS, Ulrich Wehling.