Sullivan gewinnt Abfahrt in Chamonix

SID
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© DPA

Chamonix - Marco Sullivan hat den großen Favoriten bei der Weltcup-Abfahrt im französischen Chamonix die Show gestohlen und überraschend seinen ersten Sieg gefeiert.

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Der 27 Jahre alte Rennfahrer aus den USA gewann vor dem Schweizer Didier Cuche und dem Slowenen Andrej Jerman. Der Ebinger Stephan Keppler landete als einziger deutscher Starter auf dem 38. Platz.

"Ich habe immer dran geglaubt, dass es einmal kommt. Dass es jetzt da ist, ist wie ein Traum. Ich kann es nicht fassen", sagte ein überglücklicher Sullivan nach dem Überraschungs-Coup.

Lange dachte er jedoch nicht an den Sieg, denn nach 22 Startern wollte er "nach einem guten, soliden Lauf einfach auf dem Podium stehen". Dort stand er auch, nach Lake Louise im November zum zweiten Mal in der Karriere, aber erstmals ganz oben. In Kitzbühel und Wengen hatte er bereits mit Top-Ten-Ergebnissen aufhorchen lassen.

Deutscher Einzelkämpfer chancenlos 

Doch nicht nur Sullivan sorgte für eine Überraschung, fast schon sensationell landete der Österreicher Rainer Schönfelder auf dem vierten Rang. Der Technik-Spezialist holte sich erstmals überhaupt Weltcup-Punkte in der Abfahrt und verhinderte ein Debakel für sein Team, in dem Klaus Kröll als Zehnter der Zweitbeste war.

Schönfelder deutete vor der Super-Kombination an diesem Sonntag gute Form an. Dort will auch Benjamin Raich seine Führung im Gesamtweltcup wieder ausbauen. "Die Strecke liegt mir ganz gut, es sollte etwas möglich sein", sagte Raich und blieb als 33. der Abfahrt ohne Punkte.

Cuche rückte Raich in der Gesamtwertung bis auf 18 Punkte auf die Pelle, in der Disziplin-Wertung baute er den Vorsprung aus. "Ich war nicht sehr zufrieden mit der Abfahrt, aber der zweite Platz ist unglaublich", sagte Cuche, der vergangenes Wochenende in Kitzbühel gewonnen hatte.

Keppler kam mit der Abfahrt nicht wirklich zurecht. "Ich verstehe es nicht, ich habe keinen Fehler gespürt. Aber das ist wirklich nur eine Gleiterabfahrt und eine Materialschlacht. Ich habe keine Ahnung, warum ich so weit weg bin", sagte der 24-Jährige, der als Einzelkämpfer unterwegs war. Johannes Stehle (Obermaiselstein) pausierte wegen einer Knieverletzung. In Val d'Isere soll er kommende Woche aber wieder starten.