Beim souveränen Abfahrtssieg der Amerikanerin Lindsey Vonn korrigierte die Skirennfahrerin aus Partenkirchen in Italien als Zehnte ihren schwachen Trainingseindruck und wahrte ihre Chance auf einen Spitzenrang in der Weltcup-Gesamtwertung.
"Ich habe schon Angst gehabt, dass ich total versage und nicht unter die ersten 30 komme, denn das musste man nach dem Training ja schon fast befürchten", sagte Riesch erleichtert. "Aber ich bin ja ein bisschen ein Renntyp und habe versucht, den Kopf auszuschalten."
Riesch "sehr zufrieden"
Nachdem sie beim wegen starken Schneefalls in den Tagen zuvor einzigen Training noch mit der eigenen Leistung gehadert hatte ("Es war einfach von oben bis unten Scheiße"), war Riesch die Erleichterung über ihre ansprechende Fahrt deutlich anzumerken. "Die Top 10 sind zwar nicht super gut, aber in Anbetracht von gestern bin ich sehr zufrieden mit dem Rennen und dem Ergebnis", meinte die ehrgeizige 23-Jährige, die tags zuvor noch über den weichen Schnee geschimpft hatte.
Trotz ihres bisher besten Abfahrtsergebnisses auf dem Hang, auf dem sie sich im Januar 2005 ihren ersten von zwei Kreuzbandrissen zugezogen hatte, sieht sie auf der "Olympia delle Tofane" aber noch Steigerungspotenzial.
Damen-Cheftrainer Mathias Berthold fand das Ergebnis seiner Vorzeigefahrerin "okay", nachdem er ebenfalls "nach dem Training kein so wahnsinnig gutes Gefühl" hatte. Bei nur einem Training müsse Riesch jedoch noch lernen, dieses besser für sich zu nutzen. Freuen durfte sich der Coach noch über Weltcup-Punkte der 22. Gina Stechert (Oberstdorf). Kathrin Hölzl (Bischofswiesen) kam nicht ins Ziel.
Vonn in eigener Liga
In einer eigenen Liga fuhr in der Abfahrt einmal mehr Lindsey Vonn. Mit ihrer Bestzeit von 1:36,70 Minuten düpierte die 23-Jährige bei ihrem ersten Cortina-Sieg die Konkurrenz. Die Schwedin Anja Pärson hatte als Zweite 0,83 Sekunden Rückstand, die Dritte Emily Brydon aus Kanada lag schon 1,20 Sekunden zurück.
"Das hier ist ein Klassiker, den du einmal gewinnen willst. Ich bin sehr stolz", sagte Vonn.