Teichmann wird Dritter - Nystad Zwölfte

SID

Canmore - Die deutschen Ski-Langläufer haben im ersten Weltcup-Rennen nach der Tour de Ski zu alter Stärke zurückgefunden und mit dem Podestplatz von Weltmeister Axel Teichmann wieder Selbstvertrauen getankt.

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Der Bad Lobensteiner musste sich in der Doppel-Verfolgung über 2 x 15 Kilometer im kanadischen Canmore im packenden Endspurt lediglich um 0,6 Sekunden dem russischen Sieger Nikolai Pankratow und Giorgio Di Centa aus Italien geschlagen geben.

Weltcupgesamtsieger Tobias Angerer aus Vachendorf zog nach Foto-Finish gegen Teichmann als Vierter den Kürzeren. Das hervorragende Abschneiden der Deutschen rundeten der Frankenhainer Jens Filbrich als 15. und der Tour-de-Ski-Zweite René Sommerfeldt aus Oberwiesenthal auf Position 18. ab.

Frauen verpassen Podestplatz

Zuvor hatten die Frauen die Podestplätze deutlich verpasst. Die Oberwiesenthalerin Claudia Nystad belegte über die 2 x 7,5 Kilometer als beste der vier Starterinnen des Deutschen Skiverbandes (DSV) lediglich den zwölften Platz.

Sie kam mit einem Rückstand von 1:11,6 Minuten auf die Polin Justyna Kowalczyk ins Ziel, die sich in 42:30,3 Minuten überlegen vor den beiden Russinnen Jewgenia Medwedewa und Olga Rotschewa durchsetzte.

Evi Sachenbacher-Stehle aus Reit im Winkl wurde 14., die Oberstdorferin Katrin Zeller beendete als 18. das Rennen einen Platz vor Stefanie Böhler (Ibach).

"Heil in der Flucht gesucht" 

Die Olympia-Strecken von 1988 vor der malerischen Kulisse der Rocky Mountains zählen zu den anspruchsvollsten im diesjährigen Weltcup. Auf den optimal präparierten Loipen und bei minus zwölf Grad liefen die Schützlinge von Bundestrainer Jochen Behle, die in den letzten vier Jahren den Gesamtweltcup gewinnen konnten, taktisch klug und lieferten eine geschlossene Mannschaftsleistung ab.

"Im Klassischen lief es sehr schwer, da hatte ich nicht den besten Ski", berichtete Teichmann, der dann aber auf der Zielgerade im Massenspurt seine Endschnelligkeit ausspielte. "Bei 20 Mann auf der Zielgeraden habe ich mein Heil in der Flucht gesucht."

Angerer, der in der ersten Runde stürzte und sich von Position 50 wieder nach vorne kämpfte, wurde unterdessen am letzten Anstieg eingeklemmt und somit im Kampf um die besten Plätze für den Sprint behindert. "Da hat mir der Speed gefehlt. Aber nach der Enttäuschung bei der Tour ist das ein gutes Ergebnis. Ich bin sehr zufrieden", sagte er.

Zur Halbzeit schon ohne Chance

Die DSV-Frauen waren bereits zur Halbzeit beim Skiwechsel von der klassischen zur Freistil-Technik ohne Chance auf eine gute Platzierung. Vor allem auf den letzten Kilometern büßten sie viel Zeit ein.

"Das war heute nicht mein Tag. Ich habe mich sehr müde gefühlt", sagte Nystad, die in der Weltcup-Gesamtwertung als Sechste beste Deutsche ist.