Chappuis holt Sieg - Ackermann Fünfter

SID
Ronny Ackermann
© DPA

Seefeld - Bummeleinlagen der Konkurrenz haben die Jagd von Ronny Ackermann auf den ersten deutschen Weltcup-Erfolg im österreichischen Seefeld zu Nichte gemacht.

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Der viermalige Weltmeister in der nordischen Kombination musste bei zwei Sprint-Wettbewerben hilflos mit ansehen, wie der Österreicher Christoph Bieler und der Franzose Jason Lamy Chappuis relativ entspannt jeweils zu ihren zweiten Saisonsiegen kamen.

Der Dermbacher schaffte es mit den Plätzen drei und fünf jedoch, seine Führung im Gesamtweltcup vor der dreiwöchigen Wettkampfpause noch weiter auszubauen.

Ackermann schimpft 

"Eigentlich bin ich sehr zufrieden, zumal ich hier erstmals auf das Podest gekommen bin. An beiden Tagen hat die Taktik entschieden. Leider hat es in unseren Gruppen keine Einigung gegeben, wer das Tempo macht, es wurde sich nicht abgewechselt in der Führungsarbeit", schimpfte Ackermann, der nach schlechten Erfahrungen bei einigen Wettbewerben selbst auch nicht auf die Tube drückte.

"Ich hatte aber auch nicht so viel Kraft. Hätte ich mehr Körner gehabt, wäre ich auch mal vornweg gegangen", sagte Ackermann. "Er hat das Gelbe Trikot, muss nicht unbedingt die Initiative ergreifen. Das müssen schon seine Konkurrenten machen", verteidigte Bundestrainer Hermann Weinbuch seinen Spitzenmann, der besonders im ersrten Wettkampf seine Klasse demonstriert hatte.

Schlechte Sprünge

Auf der ungeliebten Normalschanze von Seefeld war Ackermann solide, aber nicht erstklassig gesprungen. "Da haben wir einiges liegen gelassen", meinte Weinbuch.

Beide Springen waren wegen schlechter Wetterprognosen am ersten Tag über die Bühne gegangen. Dabei hatten erwartungsgemäß die gastgebenden Österreicher dominiert.

Der Vorsprung von Bieler und Gruber vor den beiden 7,5-Kilometer-Rennen war aber nicht uneinholbar groß gewesen. Doch es fand sich niemand, der die Verfolger anführen wollte.

Kircheisen nach Grippe Zehnter 

So ließ es Ackermann an beiden Tagen auf den Spurt um die Plätze ankommen. Und dabei erwies sich der wiedererstarkte Norweger Magnus Moan jeweils als der Bessere.

"In der Endkampfgestaltung war ich wohl am Samstag etwas grobmotorisch. Ich habe auf der Ziellinie einfach das Bein nicht nach vorn gebracht und so den zweiten Platz Moan überlassen", meinte "Acker", der nun wie alle anderen in die dreiwöchige Wettkampfpause geht.

Die hatte für den Oberwiesenthaler Eric Frenzel, der vor einer Woche seinen ersten Weltcup-Sieg gefeiert hatte, bereits am Samstag begonnen. Wegen der Abitur-Vorprüfungen in Sachsen durfte der 19-Jährige nach seinem siebenten Platz sofort nach Hause fahren.

So musste am Sonntag der Johanngeorgenstädter Björn Kircheisen, der nach seiner Grippe-Pause noch nicht wieder in Bestform ist, in die Bresche springen und als Zehnter das zweitbeste deutsche Resultat sichern.