Frauen-"Dreamteam" steht noch nicht fest

SID
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© Getty

Ruhpolding - Biathlon-Bundestrainer Uwe Müssiggang hat Startplätze mit "Medaillen-Garantie". Nominieren will der Chefcoach der Skijägerinnen seine Staffel aber erst während der Weltmeisterschaften im schwedischen Östersund vom 9. bis 17. Februar.

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Selbst sein letztjähriges "Dreamteam" Martina Glagow (Mittenwald), Andrea Henkel (Großbreitenbach), Magdalena Neuner (Wallgau) und Kati Wilhelm (Zella-Mehlis) steht noch auf der Warteliste. Allerdings dürfte das Weltmeister-Quartett einen Bonus haben. "Entscheiden werden wir nach den Eindrücken beim WM-Vorbereitungstraining in Schweden, den aktuellen WM-Ergebnissen und natürlich dem Gesundheitszustand der Mädchen", sagte Müssiggang zu den beliebtesten Startplätzen der Biathlon-Welt.

Seit 1994 gab's für die deutschen Damen beim Saisonhöhepunkt immer eine Medaille - und nichts spricht angesichts der Ergebnisse dieses Winters dafür, dass diese Serie reißen könnte.

Titelverteidigung als großes Ziel

Da erscheint es selbstverständlich, dass der Kampf um die Startplätze voll entbrannt ist. Eine WM-Medaille mit der Staffel haben alle vier Weltmeisterinnen als Saisonziel angegeben. "Möglichst den Titel verteidigen", präzisierten Wilhelm und Neuner.

"Da brauchen wir nicht um den heißen Brei herumzureden. Natürlich wollen wir mit der Mannschaft, die von Olympiasiegerinnen und Weltmeisterinnen gespickt ist, um Siege kämpfen, nicht nur in der Staffel. Das wollen die Mädchen auch. Uns würde es doch niemand abnehmen, wenn wir mit vierten Plätzen zufrieden sein wollten", redete Müssiggang, der erfolgreichste Biathlon-Frauentrainer der Welt Klartext.

Sieben potentielle Starterinnen 

Allerdings hat er mit der Rotation bei allen bisherigen vier Weltcupstaffeln dafür gesorgt, dass neben den "großen Vier" auch die anderen WM-Kandidatinnen Simone Denkinger, Katrin Hitzer (beide Gosheim) und Sabrina Buchholz (Oberhof) Erfahrungen sammeln und sich anbieten konnten.

"Wir haben sieben Mädchen, die wir fast bedenkenlos aufbieten können", stellte Müssiggang zufrieden fest. "Die schwierige Aufgabe, einigen sagen zu müssen, 'Du bist zwar gut, aber starten darfst Du trotzdem nicht' ist mir lieber als die Suche nach WM-tauglichen Sportlerinnen. Die haben wir", erklärte Müssiggang.

Pump macht Druck auf Birnbacher und Wolf 

Ähnlich stattlich wie Müssiggangs Staffel-Bilanz ist die der deutschen Männer. In den vergangenen 20 Jahren brachten sie nur dreimal kein Edelmetall mit nach Hause, dafür aber mit neun Titel drei mehr als die Damen. Nach dem Abschied der einstigen Staffel-Heroen und Fixstarter Sven Fischer und Ricco Groß sind vom 2006er Olympiasieger-Vierer nur noch Startläufer Michael Rösch (Altenberg) und Schlussläufer Michael Greis (Nesselwang) übrig geblieben.

Derzeit gelten der Massenstart-WM-Zweite Andi Birnbacher (Schleching) und der Oberhofer Alexander Wolf als heißeste Anwärter auf die offenen Positionen. Doch auch Carsten Pump (Altenberg) hat in Hochfilzen ein prima Staffelrennen abgeliefert. "In der Form ist er eine echte Verstärkung", lobte Bundestrainer Frank Ullrich. Am 10. Januar darf der Sachse sein Potenzial beim Staffelrennen in Ruhpolding neben Rösch, Wolf und Greis zeigen und weitere Punkte für den WM-Einsatz sammeln.