Sommerfeldts einsamer Kampf

SID
Sommerfeldt, Rene, Val di Fiemme
© DPA

Asiago - Boden verloren, Chance gewahrt: Langläufer Rene Sommerfeldt blickt trotz seines Ausscheidens im Viertelfinale des Sprints von Asiago zuversichtlich auf die beiden Schlussetappen der Tour de Ski im italienischen Val di Fiemme.

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Sommerfeldt qualifizierte sich mit der zehntschnellsten Zeit für die K.o.-Läufe, musste dort aber den sprintstärkeren Konkurrenten den Vortritt lassen. Den Sieg holte sich der Norweger Petter Northug. Als Sechster konnte dessen Landsmann Tord Asle Gjerdalen den Rückstand auf den in der Tour führenden Tschechen Lukas Bauer leicht verkürzen.

Sommerfeldt liegt auf Platz sechs mit 2:21,7 Minuten Rückstand auf Bauer und hat einen Podiumsplatz weiter im Visier.

Schwache Vorstellung der Frauen

Schlechter sieht es bei den deutschen Frauen aus. Die als gute Sprinterinnen bekannten Claudia Nystad und Evi Sachenbacher-Stehle konnten ihre Stärken nicht wie erhofft in die Waagschale werfen.

Sie scheiterten bereits im Viertelfinale und haben nur noch geringe Aussichten auf vordere Platzierungen im Gesamtklassement. Sachenbacher-Stehle ist 12., Nystad 14. vor Katrin Zeller.

Bundestrainer Jochen Behle hatte von den Frauen mehr erwartet. "Sowohl Evi als auch Claudia haben im Viertelfinale entscheidende Fehler gemacht, als sie sich auf die Außenbahnen drängen ließen." Der Sieg ging an die Schwedin Charlotte Kalla, die die Führung in der Gesamtwertung aber um 0,2 Sekunden verfehlt.

Die Junioren-Weltmeisterin siegte im Sprint von Asiago vor der Russin Natalia Korostelewa und Justyna Kowalczyk aus Polen. Obwohl sie nicht über den elften Platz hinauskam, verteidigte die Finnin Virpi Kuitunen vor den letzten beiden Stationen der Tour de Ski aufgrund von Bonussekunden einen hauchdünnen Vorsprung.

Sommerfeldt rechnet sich was aus 

"Es ist besser gegangen als gedacht. Manchmal bist du völlig ausgepowert 50., heute bin ich locker Zehnter in der Quali geworden. Jetzt ist auf den beiden Schlussetappen noch vieles möglich, denn ich fühle mich fit", meinte Sommerfeldt nach dem Sprint. "Wir haben in der Saisonvorbereitung viel Kraft gemacht, und zwar nicht in der Halle, sondern unter anderem mit Rollerschieben. Das zahlt sich jetzt aus", sagte der Weltcup-Gesamtsieger von 2004.

Er ist besonders optimistisch für den Schlussanstieg zum Alpe Cermis. "Da war ich vergangenes Jahr Fünfter und ich habe mich spezieller vorbereitet. Mal sehen, was da noch geht", bemerkte der Routinier.

Behle bläst zum Angriff

Axel Teichmann als 15. und Tobias Angerer (21.) haben dagegen die Tour mehr oder weniger abgeschrieben. Teichmann "verschlief" förmlich den Start im Viertelfinale, fühlt sich aber auch ausgelaugt und müde.

Titelverteidiger Angerer hadert mit sich und dem Material. "Ich bin vom Kopf her nicht so frei wie vergangenes Jahr, stehe seit Saisonbeginn unter Druck. Ich weiß aber, was ich kann und es kommen auch wieder bessere Zeiten", sagte der 30-Jährige.

Behle kündigte für den Massenstart-Wettkampf massive Attacken des Teams an. "Wir haben zwar Boden eingebüßt, aber jetzt geht es ans Eingemachte. Am Samstag kannst du allein 90 Bonussekunden holen. Da müssen wir mit dabei sein."