Walchhofer gewinnt Abfahrt in Gröden

SID
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© DPA

Gröden - Österreichs Abfahr-Ass Michael Walchhofer machte seine Klassiker-Sammlung komplett, der Schweizer Didier Cuche musste in die Rolle des "Ewigen Zweiten" zurück und alle drei deutschen Skirennfahrer holten sich Punkte.

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Bester Starter des Deutschen Skiverbandes (DSV) war im italienischen Gröden der Obermaiselsteiner Johannes Stehle, der als 17. auf der Saslong sein bestes Resultat im alpinen Ski-Weltcup einfuhr. "Heute war eine von den Fahrten, wo man schnell ist und nicht denkt, dass man so schnell ist", staunte Stehle im schattigen Zielraum in Südtirol. Außer ihm fuhren Stephan Keppler (Ebingen) auf dem 30. Platz und erstmals auch Andreas Strodl (Partenkirchen) auf Rang 25 Weltcup-Zähler ein.

Während die deutschen Sportler sich Autogramme schreibend den Weg durch die Fans bahnten, wurde Walchhofer im Zielraum als Sieger geehrt. Nach Kitzbühel, Wengen, Garmisch, Val d'Isère und Bormio durfte er sich auch endlich als Sieger der mit 75.000 Euro dotierten Abfahrt auf der Saslong feiern lassen.

Sieger unter Druck 

"Ich habe den Druck schon gespürt. Mir war bewusst, wie wichtig der Sieg bei diesem Klassiker für mich ist", sagte der 32-Jährige, der nach vier zweiten Plätzen seinen insgesamt 13. Weltcup-Erfolg einfuhr. Nach dem Husarenritt übernahm der Abfahrts-Weltmeister von 2003 auch die Führung in der Disziplin-Wertung, die er schon zweimal gewinnen konnte.

Im Gesamtklassement löste Super-G-Sieger Cuche den zugunsten des Riesenslaloms pausierenden Benjamin Raich (Österreich) an der Spitze ab.

Unerwartetes Erfolgserlebnis

Nach der Nullnummer der deutschen Speedherren im Super-G war auch Chefcoach Christian Scholz über das gute Abschneiden froh. "Wir sind wir sehr zufrieden, da können wir drauf aufbauen. Wir werden nicht in Euphorie verfallen und hart weiterarbeiten", sagte Scholz.

Vor allem mit Rang 25 des 20 Jahre jungen Strodls an dem Ort, wo Max Rauffer 2004 für den letzten Sieg der deutschen Speedherren gesorgt hatte, konnte niemand rechnen. "Dass es so gut läuft, kann man sich gar nicht erträumen", sagte der Zweitjüngste aller Starter.

Historisches Gröden-Doppel

Durch den Sieg vor Cuche und dem Überraschungsdritten Scott Macartney (USA) ist Walchhofer der dritte Fahrer, der in Gröden Super-G (Saison 2004/05) und Abfahrt gewinnen konnte.

"Ich bin überüberglücklich. Ich habe bis zum Schluss um den Sieg gefightet", gestand Walchhofer, der auf den Kamelbuckeln von Gröden der erste österreichische Abfahrtssieger seit Stefan Eberharter 2001 war.