Uhrmann Sechster in Engelberg

SID
Skispringen, Kuettel
© Getty

Engelberg/Schweiz - Mit ihrem besten Saisonergebnis haben die deutschen Skispringer einen Tag vor Weihnachten den erhofften Befreiungsschlag gelandet und dem umstrittenen Bundestrainer Peter Rohwein eine Atempause über die Feiertage verschafft.

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Beim Weltcup-Heimsieg des Schweizers Andreas Küttel, der in Engelberg die Rekord-Siegesserie des Österreichers Thomas Morgenstern stoppte, belegte Michael Uhrmann den sechsten Platz. Georg Späth wurde Zwölfter. Michael Neumayer, der am Vortag beim sechsten Saisonsieg von Morgenstern Sechster geworden war, kam auf Rang 16.

"Natürlich tut das Ergebnis der Seele gut. Das war nach meinen Vorstellungen. Ich freue mich jetzt auf besinnliche Weihnachtstage, aber die Vierschanzentournee kommt schnell", sagte der sichtlich erleichterte Rohwein.

Vor allem die Leistung von Uhrmann, der auf 123 und 133 Meter kam, begeisterte den Coach. "Bei ihm fehlen nur Kleinigkeiten. Der zweite Sprung war auf Top-Niveau", lobte Rohwein den nach langer Verletzungspause immer besser in Schwung kommenden Bayern.

Ein ordentliches Ergebnis 

Der warnte jedoch im Hinblick auf die Vierschanzentournee vor zu großen Erwartungen. "Aus eigener Kraft Sechster zu werden, scheint mir zu hoch gegriffen. Ich sehe mich erst bei 80 Prozent. Wenn 20 Prozent zur Weltklasse fehlen, dann wird es schwer. Aber es wird Stück für Stück besser", erklärte Uhrmann.

Erstmals in dieser Saison wusste auch Georg Späth zu überzeugen. "Ich bin froh, dass ich endlich ein ordentliches Ergebnis geschafft habe. Es war wichtig, solch einen Wettkampf zu machen", sagte der Oberstdorfer nach Sprüngen auf 123,5 und 127,5 Meter.

Bei der Vierschanzentournee setzt Rohwein auch auf Martin Schmitt, der beim Continental-Cup in Garmisch-Partenkirchen die Plätze eins und vier belegte. "Er hat sich sein Erfolgserlebnis geholt und sich stabilisiert. Ich denke, dass es eine gute Vorbereitung für ihn war im Hinblick auf die Tournee", sagte der Bundestrainer.

Martin wurde nicht degradiert 

Von einer Degradierung des Team-Routiniers könne keine Rede sein: "Martin wurde nicht degradiert, sondern es war ein ganz methodischer Aufbau." Schmitt bestätigte die Aussagen des Trainers. "Wir haben das gemeinsam entschieden. Ich hatte keinen Frust und habe auch kein Problem mit Peter Rohwein", sagte der viermalige Weltmeister von 1999 und 2001.

Dennoch räumte Rohwein, der das nicht optimal funktionierende Stützpunktsystem als Grund für die derzeitige Misere im deutschen Skisprung ausmachte, Fehler in der Zusammenarbeit ein. "Die Arbeit mit Martin ist gut, hätte aber etwas intensiver sein können über die Lehrgänge hinaus", erklärte der Coach.

Morgenstern sehr zufrieden 

Erstmals in dieser Saison geschlagen geben musste sich am 23. Dezember Morgenstern, der 24 Stunden zuvor mit dem sechsten Saisonsieg nacheinander den vier Jahre alten Rekord der Finnen Janne Ahonen und Matti Hautamäki eingestellt hatte. "Das war das Beste, was mir passieren konnte", meinte der drittplatzierte Olympiasieger aus Österreich.

Mit Sprüngen auf 125,5 und 136 feierte Küttel den Sieg vor Gregor Schlierenzauer (Österreicher). Pech hatte dessen zur Halbzeit führender Landsmann Andreas Kofler, der im Finale die Tagesbestweite von 139 Meter nicht stehen konnte und durch seinen Sturz auf Rang fünf zurückfiel.