Super-G-Sieg für Österreicher Reichelt

SID
reichelt, super-g, österreich
© Getty

Beaver Creek - Österreichs Ski-Herren dominierten fast nach Belieben, dagegen hagelte es für die deutschen Starter im alpinen Weltcup heftige Kritik. Beim Super-G-Sieg des Österreichers Hannes Reichelt im amerikanischen Beaver Creek belegte der Ebinger Stephan Keppler nur den 34. Rang.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Johannes Stehle schied nach einem Torfehler aus. "Das war ein sehr enttäuschendes Ergebnis, da brauchen wir überhaupt nicht diskutieren. Eine indiskutable Leistung von Keppler und Stehle", sagte der deutsche Alpin-Direktor Wolfgang Maier.

Tristesse im deutschen Lager, rot-weiß-rote Party dagegen beim Österreichischen Skiverband (ÖSV). Reichelt verwies beim Dreifacherfolg seine Landsmänner Mario Scheiber und Christoph Gruber auf die Plätze. Unter den ersten sechs Fahrern platzierte sich auf Rang vier der Schweizer Daniel Albrecht als einziger Nicht-Österreicher; übernahm aber die Führung in der Gesamtwertung. Nach dem Saison-Aus von Top-Favorit Aksel Lund Svindal (Norwegen) ist Albrecht ein heißer Anwärter auf die Große Kristallkugel.

Deutsche Ratlosigkeit

Reichelt hatte vor zwei Jahren seinen bisher einzigen Weltcup-Erfolg auf der Raubvogelpiste eingefahren, jetzt schlug er mit der Startnummer 1 zum zweiten Mal zu. "Ich habe gut besichtigt, das ist eine kleine Stärke von mir", verriet der Geheimfavorit sein Erfolgsrezept. Alle Favoriten bissen sich die Zähne an der Marke von 1:19,87 Minuten aus, bis auf 2/100 Sekunden kam noch Mario Scheiber ran. "Bei Didier Cuche und Mario habe ich am meisten gezittert. Das hat die Lebenserwartung drastisch verkürzt", gestand der Gewinner nach seinem fünften Podestplatz.

Die deutschen Starter kamen mit dem Rennen dagegen nicht zurecht. "Die Amerikatournee war gar nicht gut. Ich wollte Punkte machen, ich hatte vor, meine Startnummer zu verbessern", sagte der leicht erkältete Keppler und trat enttäuscht die Rückreise an. Bei fünf Zielankünften holte er nur einmal Punkte. Auch Stehle war nicht zufrieden. "Ich bin volles Risiko gegangen, das ist sich leider nicht ausgegangen", sagte der Obermaiselsteiner.

Albrecht übernahm mit 272 Punkten die Führung in der Weltcup-Gesamtwertung und löste an der Spitze seinen Landsmann Cuche (259) ab, der nur Rang elf belegte. Auf Rang drei liegt nun mit 255 Zählern der Vorjahreszweite Benjamin Raich (Österreich), der Svindal im Krankenhaus besuchte. "Es ging ihm den Umständen entsprechend, und er hat sogar ein bisschen Witze gemacht", sagte Raich nach seiner Kurz-Visite beim Vorjahrs-Dauerrivalen.