Kircheisen gewinnt Massenstart-Weltcup

SID
kircheisen, björn
© Getty

Ramsau - Premiere gewonnen, Gelb übernommen: Der grippegeschwächte Björn Kircheisen hat beim ersten Massenstart-Weltcup der nordischen Kombinierer mit Bonus-Sprints auf der Laufstrecke seinen zweiten Saisonsieg gefeiert.

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Gleichzeitig nahm Kircheisen Teamkollege Ronny Ackermann das Gelbe Trikot des Weltcup-Spitzenreiters ab. Der 24 Jahre alte Sachse hatte bei seinem zehnten Weltcup-Tagessieg nach dem Lauf über zehn Kilometer sowie zwei Sprüngen auf der Normalschanze 265 Punkte auf seinem Konto und verwies den Österreicher Bernhard Gruber (261,5) sowie Petter Tande (Norwegen/257) auf die weiteren Podestplätze. Ronny Ackermann (250,7) war als Siebter zweitbester der mannschaftlich erneut überzeugenden deutschen Kombinierer.

Während Kircheisen nach einem taktisch klugen Lauf und zwei prima Sprüngen auf 92 und 98 Meter den "völlig überraschenden Sieg" bejubelte, haderte Ackermann mit der Jury, die ihm beim zweiten Sprung vier Punkte wegen schlechter Landung abzog. Das kostete ihn den vierten Platz und 14 Punkte in der Weltcupwertung. "Auf der Videowand hat man gesehen, dass ich mit dem geforderten 'Telemark' gelandet bin. Erst später bin ich in die Hocke gegangen", schimpfte er. Wie Ackermann zog die Jury auch dem Tageszweiten Gruber vier Punkte wegen der "Haferl-Landung" ab.

Taktisch kluger Lauf 

Beim Massenstart-Lauf über zehn Kilometer hatte es drei Prämienspurts gegeben, bei denen die Erstplatzierten Bonusmeter für das nachfolgende Springen gewinnen konnten. Laufsieger Haseney, der erst auf der zweiten der insgesamt viermal zu laufenden schweren Runde auf langsamen Schnee Anschluss zur Spitzengruppe fand, sammelte dabei sechs Meter.

Sogar auf je zehn Bonusmeter kamen Bill Demong (USA) und Magnus Moan (Norwegen), die ihren Spurteinlagen auf der letzten Schleife aber Tribut zollen mussten und nur als Zehnter und Elfter ins Ziel liefen. Taktisch am klügsten agierte Björn Kircheisen. Der Sachse konnte sich als Einziger vom Start weg in der Spitzengruppe halten. "Dabei habe ich kaum Luft bekommen, weil ich die ganze Woche krank war", wunderte er über sich selbst.

"Bei mir ging's auf der ersten Runde sehr zäh - und dann musste ich viel Führungsarbeit leisten, um die Verfolger wieder heranzuführen. Jedes Mal, wenn ich den Anschluss fast geschafft hatte, zogen die vorn das Tempo wieder an", berichtete Ackermann. Als Haseney die entscheidende Attacke bei einem der giftigen Anstiege ritt, musste der da noch im Gelben Trikot laufende Dreifach-Weltmeister aus der thüringischen Rhön abreißen lassen.