Kombinierer Ackermann Vierter in Oberhof

SID
Ronny Ackermann
© DPA

Oberhof - Ronny Ackermanns einzigartige Oberhof-Serie ist gerissen. Zwar war der viermalige Weltmeister beim Weltcup der nordischen Kombinierer in Oberhof als Vierter erneut bester Deutscher, doch verfehlte er erstmals auf seiner Hausstrecke das Siegertreppchen.

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"Schade, denn zu Hause wollte ich schon aufs Podest", sagte Ackermann. Seinen ersten Saisonsieg erkämpfte sich im Gundersen-Wettkampf mit zwei Sprüngen und dem Langlauf über 15 Kilometer nach einem bärenstarken Lauf bei Dauerschneefall und böigem Wind der Norweger Magnus Moan.

Vor der Oberhofer Rekordkulisse von 11 000 Zuschauern gewann er mit einer Zehntelsekunde Vorsprung auf Bill Demong (USA). Moans Landsmann Petter Tande wurde Dritter.

"Mir fehlte die Kraft"

Die drei Verfolger schlossen zu Beginn der Schlussrunde zu dem bis dahin fast ständig an der Spitze laufenden Ackermann auf. "Da habe ich mich eingereiht und noch gehofft, dass es erneut zu einem Podestplatz hier in Oberhof reicht. Zum Schluss, als die drei vor mir mächtig Druck machten, fehlte mir dann etwas die Kraft", sagte der Kombinierer vom Rhöner WSV Dermbach.

Zuvor hatte er mehr als zehn Kilometer Führungsarbeit leisten müssen. "Bei dem Wind hat das viele Körner gekostet. Trotzdem war es ein gutes Rennen von mir, läuferisch vielleicht sogar das beste in diesem Winter. Muskulär habe ich mich trotz des sehr hohen Tempos gut gefühlt - bis auf den Schluss, als ich im Zielspurt nichts mehr zum Zusetzen hatte", ergänzte Ackermann.

Nationencup-Führung ausgebaut

Er reduzierte seinen Rückstand im Gesamtweltcup zum Tages-Neunten Björn Kircheisen auf 42 Punkte. Noch vor dem Johanngeorgenstädter belegten Eric Frenzel (Oberwiesenthal) den sechsten, Tino Edelmann den siebten und der leicht erkältete Sebastian Haseney (beide Zella- Mehlis) den achten Platz. Mit dem erneut mannschaftlich überragendem deutschen Ergebnis und wurde die Führung im Nationencup ausgebaut.

Weltcup-Spitzenreiter Björn Kircheisen hatte bereits beim Nebelspringen vor 8000 Zuschauern auf der Hans-Renner-Schanze im Kanzlersgrund alle Chancen auf den dritten Tagessieg hintereinander eingebüßt.

Nach Sprüngen von nur 113,5 Meter bei leichter Rückluft und 127 Meter schimpfte der 24 Jahre alte Sachse. "Das waren unfaire Bedingungen. Bei dem Rückenwind hätte man mich nicht ablassen dürfen. So macht's keinen Spaß. Und beim zweiten Versuch habe ich im dichten Nebel kaum was gesehen", polterte er. Allerdings waren seine beiden Sprünge keineswegs optimal. Auch läuferisch ging es bei ihm schwer. "Nach zehn Tagen Pause ist das immer so", meinte er.

Überraschungssieger aus Österreich 

Im Gegensatz zu Kircheisen hatte Ackermann als Sprung-Zweiter vor Eric Frenzel (Oberwiesenthal), der mit 135,5 m im zweiten Versuch Tagesbestweite erzielte, den Durchblick behalten und zwei technisch saubere Flüge gezeigt.

Er landete bei 130 und 129,5 Meter und musste nur David Zauner den Vortritt lassen. Prima nutzte auch Tino Edelmann den bei ihm herrschenden leichten Aufwind zu 125 und 131,5 m und Platz fünf auf der Schanze.

Der österreichische Überraschungssieger Zauner, der sich erst durch vier Siege im B-Weltcup kurz vor Weihnachten für die Eliteliga der Kombinierer qualifiziert hatte, sprang 131,5 und 133,5 Meter, fiel im Lauf aber auf Platz 24 zurück.