Sturz überschattet Janyk-Sieg

SID
Anne-Sophie Barthet, Ski Alpine, Abfahrt, Aspen
© Getty

Aspen - Die kanadische Skirennfahrerin Britt Janyk hat das Abbruch-Rennen im amerikanischen Aspen gewonnen. Nach einem schweren Sturz der mit Startnummer 37 ins Rennen gegangenen Französin Anne-Sophie Barthet beendete die Jury die umstrittene Abfahrt im alpinen Weltcup.

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Hinter Janyk, für die es der erste Weltcup-Sieg war, kamen Slalom-Expertin Marlies Schild und "Speedqueen" Renate Götschl (beide Österreich) auf das Podium.

Bei schlechter Sicht und schwierigen Pistenverhältnissen holte Maria Riesch (Partenkirchen) wie alle 30 ins Ziel gekommenen Starterinnen trotz großen Rückstands als 28. noch Weltcup-Punkte. Die Oberstdorferin Gina Stechert kam mit Startnummer 42 dagegen nicht mehr zum Zuge.

Der Sieg oder gewonnene Weltcup-Punkte interessierten die meisten nach dem Abbruch herzlich wenig. Zu starken Eindruck hatten die Stürze der Österreicherin Alexandra Meissnitzer (Knieverletzung) und vor allem der Crash der 19 Jahre alten Barthet (Verdacht auf Beinbruch) hinterlassen.

"Das war ein Rennen, das normalerweise nicht hätte stattfinden müssen. Man hat keinem einen Gefallen getan, weder den Läuferinnen noch dem Veranstalter", sagte Wolfgang Maier, Alpin-Direktor des Deutschen Skiverbandes (DSV). Nach dem Sturz von Barthet zog er auch die 20-jährige Stechert zurück. "Das konnten wir auf keinen Fall riskieren."

Riesch vorsichtig

Erleichtert dürfte die DSV-Führung zur Kenntnis genommen haben, dass eine sehr vorsichtig fahrende Maria Riesch auf ihrem Unglückshang von 2005, als sie sich zum zweiten Mal das Kreuzband riss, unverletzt ins Ziel kam.

"Bei solchen Verhältnissen kann man nicht aggressiv fahren", sagte die 23 Jahre alte Partenkirchenerin, die vor einer Woche beim Super-G als Zweite den bislang einzigen Podestplatz der deutschen Alpinen in diesem Winter einfuhr.

"Die Sicht war sehr schlecht", klagte auch Schild nach dem Rennen, in dem sie den Abfahrerinnen als Slalom-Spezialistin ein Schnippchen schlagen konnte. Ihre Teamkollegin und große Vorjahresrivalin Nicole Hosp verzichtete nach Meissnitzers Sturz aus Sorge um ihre Gesundheit auf einen Start. In der Gesamtwertung führt Schild mit 343 Punkten vor Hosp (226).

Die Durchführung des Rennens bei schlechten Sichtbedingungen war von Beginn an stark umstritten gewesen. Bei Schneefall und sehr weicher sowie löchriger Piste war keine Chancengleichheit gegeben. Mit aller Macht hatten die Veranstalter in Aspen aber die erste Abfahrt seit 1988 durchziehen wollen.