Friesinger startet Belastungstest für Sprint-WM

SID

Erfurt - Das mögliche Traum-Jubiläum ist für sie nur ein Randaspekt, der Heim-Weltcup der Eissprinter in Erfurt gilt für Anni Friesinger als wichtigster Belastungstest für die Sprint-Weltmeisterschaft.

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Auf ihrer Lieblingsbahn im niederländischen Heerenveen will die 30 Jahre alte Inzellerin am 19. und 20. Januar 2008 ihren Titel im Sprint-Vierkampf der Eisschnellläufer verteidigen und stellt sich daher an diesem Wochenende in der Gunda-Niemann-Stirnemann-Halle auf allen vier Strecken - je zweimal 500 und 1000 Meter - der Konkurrenz.

"Sie ist in Superform, das hat sie auf den einzelnen Strecken in dieser Saison längst bewiesen. Nun kommt es darauf an zu sehen, wie sie diese erstmalige Belastung mit vier Rennen in 30 Stunden wegsteckt", meinte Coach Gianni Romme.

"Wenn sie sich nach den kräftezehrenden Rennen der Saison müde fühlen sollte, dann können wir immer noch reagieren und auf eine Distanz verzichten. Aber das glaube ich eher nicht", meinte der Niederländer.

Eine angenehme Randerscheinung

Dass Deutschlands Rekordläuferin beim insgesamt fünften Eisschnelllauf-Weltcup in Thüringen auch die Jubiläumsmarke mit dem 50. Cup-Erfolg ihrer Karriere ausgerechnet auf deutschem Eis knacken könnte, ist für das Erfolgs-Gespann eher eine angenehme Randerscheinung.

"Natürlich wäre das schön, aber es ist nur ein Nebengeräusch", meinte Friesinger nach ihrem 49. Weltcupsieg auf dem WM-Eis von Heerenveen. Auch für Romme zählen in diesem Jahr ganz andere Wettkämpfe. "Der Weltcup ist immer eine Durchgangsstation, wenn auch eine wichtige. Entscheidend ist, wie es im Januar läuft."

"Ich laufe für mich selbst"

Auch das Fehlen einiger WM-Konkurrentinnen wie der Chinesin Beixing Wang oder der Kanadierin Christine Nesbitt ficht Anni Friesinger nicht an. "Ich laufe für mich selbst, will immer einen optimalen Lauf hinlegen.

Auch in Erfurt will ich zeigen, dass ich gut drauf bin", meinte Friesinger, die gleich von Erfurt aus nach Lanzarote fliegt, wo sie beim traditionellen Rad-Trainingscamp den "Akku" wieder aufladen will. "Nach Erfurt wissen wir, woran wir noch arbeiten müssen", ist auch Romme sicher. "Es gibt ja dann nur noch die deutschen Meisterschaften in Inzell Anfang Januar. Und dann muss die WM-Form da sein."

Vorentscheidung im Gesamt-Weltcup

Mit von der Partie ist in Erfurt natürlich auch Jenny Wolf, die mit ihren vier 500-m-Siegen bei den ersten Weltcup-Stationen schon ein kleines Polster zwischen sich und die zweitplatzierte Beixing Wang gelegt hat.

Durch das Fehlen der Chinesin hat die schnellste Frau der Welt nun die Chance, mit zwei Siegen schon für eine Vorentscheidung im Gesamt-Weltcup zu sorgen. Für die 28 Jahre alte Berlinerin wäre es der "Hattrick", denn schon in vergangenen beiden Wintern holte sie sich die mit 14 000 Dollar dotierte Trophäe.