Felix Neureuther Slalom-Zweiter

SID
Felix Neureuther, Alta Badia, Slalom
© DPA

Alta Badia - Felix Neureuther feierte sein Weihnachtspodium mit einer Champagner-Dusche, Alois Vogl vermasselte sich dagegen die Bescherung.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Beim Slalom-Erfolg von Jean-Baptiste Grange aus Frankreich hielt der nervenstarke Neureuther im italienischen Alta Badia dem großen Druck stand und fuhr als Zweiter wie schon im Februar in Garmisch sein bestes Ergebnis im alpinen Weltcup ein.

"Eine große Anspannung fällt von mir ab, denn der Druck vor dem Rennen ist ziemlich groß gewesen, weil alle haben gesagt, wann fährt der Neureuther endlich mal wieder aufs Podium", sagte der 23-Jährige und durfte sich im Ziel nicht nur über seinen dritten Podestplatz, sondern auch über Bussis einer unbekannten Schönheit freuen.

Neureuther liebäugelt mit erstem Sieg

Zwar schaute Neureuther nach der glänzenden Vorstellung "mit Vorfreude und sehr viel entspannter auf die nächsten Rennen", doch erst einmal steht "Weihnachten mit der Familie" an.

Um 0,74 Sekunden verpasste Neureuther vor den Augen von Slalom-Legende Alberto Tomba auf der Gran-Risa-Piste seinen ersten Weltcup-Sieg. Der drittplatzierte Ted Ligety (USA) hatte gar 1,40 Sekunden Rückstand auf den wie entfesselt fahrenden Premierensieger und Disziplin-Führenden Grange.

"Heute war ein perfekter Tag für ihn. Ich hoffe, dass der eines Tages auf für mich kommen wird", liebäugelte Neureuther mit seinem ersten Sieg.

Tröstende Worte an Vogl 

Einen Tag nach seinem Scheitern im Riesenslalom hatte Neureuther auch tröstende Worte für den wieder einmal ausgeschiedenen Vogl parat. "Der kommt hundertprozentig wieder auf die Beine." Vogl (Zwiesel) verpasste im elften Rennen zum zehnten Mal eine Platzierung.

Auch der in der Gesamtwertung weiter führende Österreicher Benjamin Raich kam im ersten Durchgang nicht ins Ziel. Stefan Kogler (Schliersee) verpasste als 40. das Finale.

Der vorzeitige K.o. von Vogl war spätestens beim Start von Vorzeigeläufer Neureuther für den deutschen Alpin-Chef kein Thema mehr. Mit erhöhtem Puls bangte Wolfgang Maier im Zielraum mit - und wurde erlöst.

"Das war nach der Kritik ein richtiger Befreiungsschlag. Felix hat das Problem, dass alle Erwartungen auf ihm lasten", sagte Maier nach dem ersten Herren-Podest in diesem Winter und freute sich über das Weihnachts-Podium. "Aber in erster Linie macht er sich das Geschenk selbst und dann seinen Betreuern."

Vogl hadert mit sich selbst 

Innig fiel Maiers Gratulations-Umarmung für neuen Disziplin-Fünften Neureuther aus. Seite an Seite hatten sie im ersten Durchgang, nach dem der Partenkirchener Fünfter war, mit dem 35-jährigen Vogl gebangt.

Gut war der letzte deutsche Herren-Sieger unterwegs, doch dann passierte dem ältesten Starter wieder das Malheur. "Ich hab gespürt, dass ich schnell bin und hab ein paar brutal geile Schwünge gehabt. Und dann hat irgendwas umgeschaltet und ich hab zu viel riskiert", haderte Vogl am meisten mit sich selbst.

Doch der Wengen-Sieger von 2005 bleibt zuversichtlich. "Es ist nur eine Frage der Zeit, bis ich wieder sicher ins Ziel fahren kann." Über FIS- und Europa-Cup-Slaloms soll der Routinier wieder in die Spur finden.