Tour de Ski wird aufgewertet

SID

Östersund/Schweden - Die Tour de Ski wird weiter aufgewertet - und das nicht nur für den bevorstehenden Winter ohne Weltmeisterschaften für die Skilangläufer.

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Zu dem Gesamtpreisgeld von einer Million Schweizer Franken (knapp 600.000 Euro) kommen insgesamt 800 Weltcuppunkte und damit doppelt so viel wie bei der Erstauflage. Vergeben werden sie für die Siege in der Gesamtwertung sowie bei jeder der acht Etappen.

"Bereits bei der Premiere im vergangenen Winter hat die Tour de Ski ein enormes Interesse ausgelöst. Über 300 Millionen Zuschauer haben die Wettkämpfe im Fernsehen verfolgt, in den Stadien hatten wir mehr als 100.000 Besucher", berichtete Jürg Capol, der Langlauf-Renndirektor des internationalen Skiverbandes FIS, in Östersund (Schweden).

Sprint in Prag

Die diesjährige Tour de Ski startet am 28. Dezember im tschechischen Neustadt (Nove Mesto), umfasst acht Rennen und endet am 6. Januar mit dem Berganstiegslauf zur Alpe Cermis im italienischen Fleimstal.

Ein Höhepunkt soll der Sprint-Wettkampf am 30. Dezember direkt vor der Prager Burg werden. Deutsche Stationen sind ein Sprint am 1. und ein Massenstart am 2. Januar in Oberstdorf.

"Erstmals wird es bei allen Wettkämpfen Weltcuppunkte geben, allerdings nur halb so viel wie bei sonstigen Weltcups. Für die Gesamtwertung erhalten die Sieger erneut 400 Zähler, vier Mal so viel wie normal.

Höhepunkt der Saison 

"Ganz klar, die Tour ist für uns der Höhepunkt der Saison", erklärte Weltmeister Axel Teichmann (Bad Lobenstein). Wie er denkt die Mehrzahl der internationalen Top-Athleten. "Für mich ist die Gesamtwertung bei der Tour de Ski Ziel Nummer eins im Winter", bestätigte Anders Södergren, der schwedische WM-Zweite des Jahres 2003 über 50 Kilometer.

"Selbst den 50er vom Holmenkollen rangiert für mich in der Wertigkeit dahinter", ergänzte der Langstrecken-Spezialist. Wegen der Sprintrennen bei der Tour de Ski hat er sein Training umgestellt, mehr Wert auf Schnelligkeit gelegt.

Mehr Zeit-Bonifikationen 

Neben der Verdopplung der Weltcupzähler wird es in diesem Jahr auch mehr Zeit-Bonifikationen für die Tagessiege und Sprints unterwegs geben. "Beim Massenstart in Oberstdorf werden das insgesamt fast fünf Minuten sein, die bei jedem Durchlauf im Stadion zu gewinnen sind. Das eröffnet viele taktische Möglichkeiten für die Teams", formulierte Capol seine Erwartungen in die Regeländerungen.

Nicht fest steht bisher der konkrete Zeitplan in Oberstdorf. Das hängt damit zusammen, dass bei den deutschen Weltcups die übertragende Fernsehstation noch nicht fest steht.

"Dass sich die Verhandlungen so lange hinziehen, behindert natürlich die Vorbereitungen. Unser Präsident Gian Franco Kasper hat schon ein Gespräch mit den Beteiligten und Rechteinhabern geführt, doch leider stehen die Entscheidungen weiter aus", sagte FIS-Generalsekretärin Sarah Lewis bei der 28. Auflage des Forums Nordicum in Östersund, dem Treffen von Wintersportjournalisten aus zwölf Ländern mit den internationalen Spitzenverbänden und Veranstaltern. "Es muss schnell etwas passieren", forderte sie und baute damit weiteren Druck auf.