Die nächste Hürde

SID

München - Beim Münchner Olympia-Projekt fällt am 22. Oktober eine richtungweisende Entscheidung.

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Die bayerische Landeshauptstadt wird dem Präsidium des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) und Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble in Frankfurt/Main das Konzept vorstellen, mit dem es am 8. Dezember bei der DOSB-Mitgliederversammlung in Hamburg zum Bewerber für die Winterspiele 2018 gekürt werden will.

"Ich hoffe, dass am Montag das vom DOSB und den Wintersportverbänden favorisierte Konzept ins Rennen geschickt wird", sagte Alfons Hörmann, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Wintersportfachverbände und Präsident des Deutschen Skiverbands (DSV).

"Ich bin zuversichtlich, dass Thomas Bach und seinem Präsidium gemeinsam gelingen wird, die deutsche Sportfamilie für eine solche Bewerbung zu motivieren und zu begeistern."

Schwerer Start

Zwar hat der Ärger des DSV mit seiner strittigen TV-Situation - derzeit gibt es Unsicherheit über die Rechtevergabe der Wettbewerbe aus Deutschland und davon nach heutigem Stand keine Fernsehbilder in diesem Winter - noch keine unmittelbare Auswirkung auf eine mögliche Olympia-Bewerbung.

Doch sollten beim Verband Millionen-Einnahmen ausbleiben und die Bildschirme wirklich schwarz bleiben, "wäre es sicher alles andere als die gewünschte Steilvorlage für die Olympiabewerbung", sagte der DSV-Präsident, dessen Stimmung durch das Wirrwarr um die Fernsehrechte getrübt ist. "Ein solches Szenario wäre zumindest ein schwieriger Start für eine mögliche Olympiabewerbung."

Trotz einiger lokaler Aufbegehren wegen der Beschränkung auf die Bewerberstadt München als Zentrum, plus Garmisch-Partenkirchen für den Schneesport sowie der Region Königssee für Bob und Rodeln hielten die Wintersportverbände weiter an ihrem kompakte Konzept fest. "Jetzt sieht die Welt besser aus als noch vor zwei, drei Wochen", sagte Hörmann, nachdem in der Diskussion um die Anzahl der Wettkampfstätten wieder Ruhe eingekehrt ist.

Entscheidung 2018

Teilnehmen werden an der Sitzung neben Schäuble und Bach auch Münchens Oberbürgermeister Christian Ude und der Olympia-Beauftragte der Stadt, Wilfrid Spronk, und Kultusminister Siegfried Schneider für den verhinderten bayrischen Ministerpräsidenten Günther Beckstein. Dazu kommen die DOSB-Repräsentanten Ekkehard Wienholtz (Landessportbünde), Christa Thiel (Sommersportverbände) und eben Hörmann für die Wintersportverbände.

München hat für die Machbarkeitsstudie knapp 600.000 Euro freigegeben. Die Bewerbungskosten von rund 30 Millionen Euro sollen vor allem von der Wirtschaft aufgebracht werden. "Ich habe keine Zweifel, dass München das solide hinkriegt. Klar ist: Die Bewerbung muss überwiegend privat finanziert werden. Ob und wie das gelingt, ist Gradmesser für ihre Unterstützung durch Wirtschaft und Gesellschaft", sagte DOSB-Generaldirektor Michael Vesper in einem Interview mit der Zeitschrift "Focus".

Die Grundsatzentscheidung, München die Chance für eine Wintersport-Bewerbung zu geben, hatte das DOSB-Präsidium Anfang August getroffen. Erst nach einem positiven Votum am 8. Dezember beginnt die eigentliche Arbeit für München, die 2009 in eine offizielle Bewerbung an das Internationale Olympische Komitee (IOC) münden würde. Die Vergabe der Winterspiele 2018 erfolgt durch die IOC-Vollversammlung 2011.